WUK aut.fit aus Sicht der Teilnehmer_innen

WUK aut.fit aus Sicht der Teilnehmer_innen

Klient_innen beschreiben ihre ersten Erfahrungen

Seit Jänner 2024 gibt es WUK aut.fit - ein Kompetenzzentrum für Autismus, Beruf und Bildung. Hier werden junge Menschen zwischen 14 und 34 Jahren mit einer Diagnose im Autismus-Spektrum bei der Inklusion in Arbeit und (Aus-)Bildung unterstützt. Gemeinsam mit weiteren Klient_innen stellt Luan Ableidinger das Projekt vor.

Wie ist der Alltag bei WUK aut.fit?

Es gibt einen festgelegten Wochenplan, der jeden Montag während dem „Onboarding“ besprochen wird. Jeder Tag beginnt mit einer Einheit „Daily“, die eine halbe Stunde dauert. In dieser halben Stunde werden wir auch gefragt, wie es uns Kursteilnehmer_innen geht.

Die Gruppe von 12 Teilnehmer_innen wurde in zwei Gruppen von 6 Personen aufgeteilt. Am Montag haben die Gruppe 1 und Gruppe 2 getrennt entweder Berufliches Kompetenztraining oder Soziales Kompetenztraining. Danach folgt, wieder getrennt, eine Einheit namens „INDI“, was kurz für Individuell steht. Jede_r  arbeitet einzeln an eigenen Arbeitsaufträgen, oder man hat einen Einzeltermin mit dem zugewiesenen Intensivcoach.

Am Dienstag haben alle Gruppen zusammen Outdoor oder Indoor Activity Day. Beim Outdoor Activity Day betätigen wir uns sportlich. Am Mittwoch haben wieder alle zusammen Alltags-Training. Am Donnerstag haben die beiden Gruppen wieder getrennt ihre Einheiten, und zwar wieder entweder Berufliches Kompetenztraining, oder Soziales Kompetenztraining, aber diesmal umgekehrt. Dann haben alle wieder zusammen, und wir können uns aussuchen, ob wir lieber an einer Einheit „INDI“ oder an der Spielegruppe teilnehmen. Die Woche endet immer mit einer Reflexion, wo wir Teilnehmer_innen gefragt werden, was gut gelaufen ist, was für uns schwierig war, was wir von dieser Woche für uns mitnehmen und was das Team im Projekt verbessert könnte.

Was haben wir bisher bei WUK aut.fit gelernt?

Im Beruflichen Kompetenztraining haben wir bis jetzt viel über Glaubenssätze, wie man negative Gedanken in positive umwandelt, den inneren Kritiker und über Firmen-Logos und Namen gelernt. In „INDI“ konnten wir von Online-Plattformen, wie „playmit“,“Berufslexikon“ vom AMS und Word profitieren.

Am Outdoor Activity Day gehen wir gemeinsam mit dem WUK auf Ausflüge nach draußen, um uns sportlich, beim Wandern beispielsweise, zu betätigen oder um Museen zu besuchen. Wir Teilnehmer_innen hatten die Chance, lehrreiche sowie lustige Ausflüge zu erleben und das ohne Geld ausgeben zu müssen, denn das WUK übernahm die Kosten.

Im Alltagstraining üben wir, wie der Name schon sagt, Tätigkeiten, welche wir brauchen, um unseren Alltag zu bewältigen. Wir haben bis jetzt hilfreiche Tipps für Schlafprobleme erhalten, das Einkaufen geübt, Finanzmanagement geübt und über Stressmanagement gelernt. Wichtig sind auch die gemeinsamen Pausen.

Im Sozialen Kompetenztraining können wir ein besseres Verständnis über Emotionen und wie diese mit meiner Autismus-Diagnose zusammenhängen erarbeiten. Darüber hinaus helfen die Coaches uns dabei, dass wir unsere Stärken und Schwächen akzeptieren.

Wie gefällt es uns bei WUK aut.fit?

Wir fühlen uns hier unglaublich wohl und sicher. Hier wird auf unsere autistischen Bedürfnisse nicht nur geachtet, sie werden auch verstanden. Bei WUK aut.fit gibt es auch einen Ruheraum, der dafür da ist, als Rückzugsort zu dienen.

Das freundliche und harmonische Miteinander in den Gruppen freut uns!

 

 

 

 

Text: Luan Ableidinger und weiteren Klient_innen von WUK aut.fit
Foto: WUK aut.fit

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