Margit Wolfsberger ist ein WUK Mensch

Margit Wolfsberger als Radiosprecherin

Margit Wolfsberger ist ein WUK Mensch

Ein Gespräch über Motivation, Learnings und was sich im WUK ändern wird.

Ein Interview mit der Obfau des WUK über Veränderungen, das WUK als Notwendigkeit und das Glück gemeinsamer Entscheidungen.

Margit Wolfsberger ist ein WUK Mensch. Das gibt es, weil das WUK ein Kosmos ist. Mitglied der Gruppe Dialog im selbstverwalteten Bereich Gesellschaftspolitische Initiativen, im Verlauf der Jahre in den unterschiedlichsten Funktionen der WUK Selbstverwaltung engagiert, Mitbegründerin und Redakteurin von WUK Radio auf Orange, Projektleiterin vom Jugendcollege, das von 2016 bis 2019 Basiswissen an geflüchtete Jugendliche vermittelt hat. Seit zwei Jahren im WUK Vorstand wurde Margit im November 2021 für eine weitere Periode als Obfrau des Vereins wiedergewählt.

Deine persönliche Antwort. Warum braucht es das WUK?

Es ist ein Ort, an dem die unterschiedlichsten Menschen und Ideen zusammenkommen. In dieser Vielfalt ist er einmalig – Performancekünstler_innen und Senior_innen, Umweltschützer_innen und Radiomcher_innen, Schüler_innen und Musiker_innen – diese Liste ließe sich noch lange fortführen. Es sind diese vielfachen Ansätze, die hinter jeder Person stecken, so viel Knowhow, Wissen, Talent! Das WUK ist ein großer, fruchtbarer Nukleus. Ich habe den Wunsch, dass noch mehr Menschen diese bereichernde Erfahrung erleben und spüren könnten.

Und ich habe diese eigenwillige Vorstellung: Bei einer Katastrophe gehe ich ins WUK. Da bekomme ich alles.

Was motiviert dich? Was macht dich vielleicht glücklich?

Wenn ich nach aufwändiger Kommunikationsarbeit und viel geleisteter Lebensenergie merke, eine Gruppe findet zu einer gemeinsamen Entscheidung. Wenn es aufgeht und wir dasselbe wollen und gemeinsam schaffen wir es dann. 

Was hast du im/am WUK gelernt?

Sehr viel in Sachen Gruppenkommunikation, Zusammenarbeit, Finden von kollektiven Handlungswegen. Es ist wie eine Ausbildung in Organisationsentwicklung.
Ich habe aber auch gelernt, Menschen zu schätzen, die mir persönlich vielleicht nicht gerade sympathisch sind. Zu sehen, anzuerkennen, was sie im WUK und zum WUK beitragen.

Mietvertrag mit der Stadt Wien, Generalsanierung, Umzug in Ersatzquartiere - im WUK ist viel in Bewegung. Was ändert sich? Zum Positiven? Was geht vielleicht verloren?

Mit Mietvertrag und Sanierung entstehen zusätzliche finanzielle Belastungen für das WUK. Damit verlieren wir die Sicherheit, das WUK ohne Zwang zur kommerziellen Nutzung durch die Jahre bringen zu können. Kommerzialisierung des WUK bedeutete Austauschbarkeit. Es würde mit seiner Einzigartigkeit auch seine Daseinsberechtigung verlieren.

Absolut erfreulich: Wir erhalten dieses wunderbare Haus, also ganz real seine historische Bausubstanz!

Und wir kommen auch wirkliche in Bewegung, müssen unsere Räume, Werkstätten, Ateliers verlassen, neue, engere Ersatzräume beziehen. Dadurch entstehen ungewohnte Nachbarschaften, mehr und andere Begegnungen, Kreuzungspunkte und Kooperationen. Insgesamt sind es neue Erfahrungen im Miteinander, mit denen wir ins neue alte Haus zurückkehren werden. Ich bin positiv neugierig auf die dadurch angestoßenen Veränderungen.

2024 ist das WUK saniert, barrierefrei und ökologischer. Was wird sonst noch anders sein? Was soll bleiben?

Im WUK waren bislang viele und steile Treppen und andere Hindernisse zu überwinden, wollte man zu Schulen, Werkstätten, Ausstellungen etc. gelangen. Im Erleben der neuen baulichen Barrierefreiheit werden wir die Vorteile einer größeren Offenheit spüren. Ich bin überzeugt, dass sich dadurch die Barrierefreiheit auch noch weiter in unseren Köpfen ausbreitet.

Und ich hoffe, dass das „neue“ WUK zum Stadtgespräch wird. Eine Chance, Interesse zu wecken, seinen Burgcharakter weiter aufzuweichen und neu Menschen ins Haus zu bringen.

Bleiben wird – es ist nicht ganz leicht zu fassen – der Esprit, der Geist, die Eigenart des WUK. Dieser Ort wurde über 40 Jahre von seinen Nutzer_innen mit ihren Ideen, ihrer Kunst und Kreativität, ihren kritischen Reflexionen, ihrem Engagement angereichert. Orte sind nicht neutral. In ihnen lagert sich ihre Geschichte ab. Bleiben wird auch eine Art WUK-Bewusstsein, dass wir genau diesen Ort für positive Ideen gewählt haben. Wer nur ein Büro braucht, wird nicht bleiben wollen.

Das WUK ist heuer vierzig geworden. Was wünscht du dem WUK zum Geburtstag?

Für mich persönlich waren die 40er eine super Lebensphase, in der ich zu mir gefunden habe. Das wünsche ich dem WUK auch. Dass es sich selbst besser erkennt und in seiner Attraktivität stärker wahrnimmt.

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