Die Baustelle ist Programm

Die Baustelle ist Programm

Künstler_innen widmen sich metaphorischen Baustellen.

Die Baustelle ist ein Ort des Unfertigen und des Übergangs, des Verschwindens und Entstehens, des Umbruchs und des Aufbruchs. Es ist ein Ort in Bewegung.

Im Jahr 2022 haben wir uns nicht nur mit der realen Baustelle im WUK vor Ort beschäftigt. Wir haben uns inhaltlich-metaphorisch auch jenen Baustellen gewidmet, die uns umgeben – in der Gesellschaft, am Arbeitsplatz, in der Umwelt … Dabei ging es darum nachzuforschen, was umgebaut und was abgerissen werden soll, wir haben Bruchstellen untersucht und nach Alternativen gegraben.

Anlässlich von „EAT THE RICH“, einem „Mix aus Satyrspiel, Exorzismus, Opferritual, totaler Verweige-rung und Meditation“, widmeten sich beispielsweise die Performance-Künstler Fuckhead im Jänner der Baustelle Kapitalismus.

Saskia  Vermeylen, University of Strathclyde, Glasgow, erläuterte aktuelle Begehrlichkeiten im Raumfahrt-Sektor anlässlich der Ausstellung „EXTR-Activism“ in der Kunsthalle Exnergasse.

Alina Brandstötter vom WUK Radio spürte der Baustelle Diversität nach. Mit dem Waves Festival und den Musiktheatertagen Wien fanden im September 2022 zwei Festivals im WUK statt, die einen dezidierten Schwerpunkt auf Diversität legten. Das Showcase-Festival Waves hatte sich einen Diversity-Beirat ins Boot geholt, dem u.a. der Musiker Mwita Mataro angehört. Die Musiktheatertage wiederum hatten das Kollektiv glanz&krawall eingeladen, das rund um die Regisseurin Marielle Stera an einer feministischen Revision der Hochkultur arbeitete. Alina hat die beiden zum Interview getroffen.

Andreas Fleck, Fearleaders Vienna und nunmehr künstlerischer Leiter von WUK performing arts, widmete sich der Baustelle Männlichkeiten und fragte, ob sich eine Kernsanierung da überhaupt noch auszahle oder ob diese „altehrwürdige Institution“ nicht einfach besser abgerissen und neu gebaut werden sollte.

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