Der Nino aus Wien
Bekannt wurde Der Nino aus Wien mit Liedern wie „Du Oasch“ und „Hallo“. Letzteres entsprang aus dem Nebenprojekt „Krixi Kraxi und die Kroxn“. Wer sich auch nur ein wenig mit Ninos Musik befasst oder ihn im Radio gehört hat, wird rasch erkennen, dass Nino sich nicht druch Genreschubladen einengen lässt. Er singt Duette mit Soap&Skin („It Ain’t Me Babe“) und mit Skero („Du Oasch“ in der Hip Hop Version als Biz Markie-Cover – großartig!), das alleine zeigt schon seine musikalische Bandbreite.
Wir haben uns vor der Plattenpräsentation im WUK mit dem experimentierfreudigen und wortverspielten Nino aus Wien in einem Wiener Kellergewölbe getroffen und etwas mehr über sein zweigeteiltes Doppelalbum (die Platten sind jeweils einzeln erhältlich) zu erfahren.
Dieses Frühjahr veröffentlichst du gleich zwei neue Alben. Wie kam es dazu?
Ich habe im soeben vergangenen Winter zwei unterschiedliche Platten aufgenommen. Die erste im Burgenland in der Cselley Mühle. Auf dieser Platte sind Instrumente wie die akustische Gitarre, Geige, Akkordeon und Cello zu hören. Das habe ich mit Thomas Pronai von der Kantineband innerhalb von zwei Tagen aufgenommen und wird als „Bäume“ erscheinen. Die Lieder auf „ Bäume“ sind eher länger, ruhig, introspektiv - wie Kammermusik, oder vielleicht eher wie ein Weinkellerorchester.
Und dann haben wir noch eine zweite Platte am Alberner Hafen, wie wir regelmäßig im Studio sind, mit meiner Band aufgenommen, im klassischen 4-Mann-Line-Up der Rock’n’Roll-Tradition, also mit Stromgitarre, Bass und Schlagzeug. Dieses Album wird „Träume“ heißen.
Und dieses Album wirst du am 13.05. im WUK präsentieren?
Das Konzert im WUK ist der Tournee-Auftakt. Ich denke, dass im WUK eher das „Träume“-Album zur Geltung kommen wird, schon allein aus der Tatsache heraus, dass ich mit der Vierer-Band auf der Bühne stehen werde und ich auch mit der Band auf Tour gehe. Wir werden Lieder von beiden Alben live mit dem Rock’n’Roll Line-Up spielen.
Ist es nicht unüblich, zwei unterschiedliche Alben auf einem Schlag zu veröffentlichen?
Ich wollte das einfach probieren und machen. Beide Alben sind auch von der Stimmung her vollkommen unterschiedlich, und das finde ich sehr schön. Während „Bäume“ eher ruhig ist, erzähle ich auf „Träume“ mehr Geschichten. Schicksale von Menschen, die Fans von irgendwas sind, oder über Mopedunfälle am Land. Meine Texte sind entfernte Beobachtungen, mitunter auch Erfindungen. Es geht eben um Geschichten, ich schlüpfe gern in andere Rollen in meinen Texten.
Du singst hauptsächlich auf Deutsch, bzw. auf Wienerisch. Siehst du dich in der Tradition des Wienerlieds?
Nein, das würde ich nicht so sagen. Auf „Träume“ gibt es auch englische Songtitel. Ich nenne es einfach Pop. Aber an dieser Assoziation ist ja zum Teil auch mein schöner Bandname schuld, dass ich dieses Wien schon im Namen führe. Aber ich kann dieses „aus“ ja auch ganz anders meinen…
Siena Brunnthaler ist Seewiesenfest-Veteranin und Studentin der Politikwissenschaft, absolviert derzeit ein Praktikum im WUK.
Der Nino aus Wien
Albumpräsentation
13.05., 20 Uhr, Saal