Öffentliche Entschuldigung
Das letzte Jahr von WUK performing arts war geprägt von der Aufarbeitung eines Konflikts mit der Künstlerin Bita Bell. Auslöser war unser Umgang mit dem Wunsch der Künstlerin, sich im Rahmen unserer programmübergreifenden Plakat- und Folderkampagne für die Saison 2024/25 zum Krieg in Gaza zu positionieren.
Die Reflexion der letzten Monate hat in diesem Fall mangelndes Verantwortungs- und Machtbewusstsein seitens unserer Institution offengelegt.
WUK performing arts und WUK möchten sich bei Bita Bell aufrichtig entschuldigen.
Wir bedauern, dass wir entscheidende Fehler in der Kommunikation und Führung dieses Konflikts gemacht haben. Die Rahmenbedingungen und die Zielsetzung unserer Folder- und Plakatkampagne waren nicht transparent genug kommuniziert. Wir haben verabsäumt grundlegende Aspekte der Zusammenarbeit vorab klar zu definieren und unsere Machtposition ausreichend zu reflektieren. Zu spät haben wir realisiert, dass externe Begleitung erforderlich ist, um einen moderierten und verantwortungsvollen Prozess zu ermöglichen. Insgesamt hat fehlende Klarheit dazu geführt, dass in Aussicht gestellte Abläufe und Ergebnisse schlussendlich nicht umgesetzt wurden. In letzter Konsequenz haben wir uns gegen eine pro-palästinensische Positionierung innerhalb unserer Plakat- und Folderkampagne für unser Saisonprogramm entschieden, was zu einem Silencing der aktivistischen Haltung Bita Bells geführt hat.
Wir nehmen die Rückmeldungen von Bita Bell sehr ernst und sehen darin einen Impuls zur Weiterentwicklung unserer institutionellen Praxis. Im Rahmen eines Coachings mit dem Projektbüro D—Arts und Sara Hassan arbeiten wir daran, unsere Strukturen kritisch zu hinterfragen und unsere Sensibilität für Machtverhältnisse zu schärfen.
Zur Anerkennung des geführten Austauschs haben wir Bita Bell ein Kompensationsangebot unterbreitet. Dieses versteht sich als Ausdruck unseres institutionellen Lernprozesses und unseres Bemühens um faire Rahmenbedingungen für künstlerische Zusammenarbeit.
Als lernende Institution setzen die Kulturabteilungen des WUK den inhaltlichen Dialog mit D—Arts und Sara Hassan fort, um das Bewusstsein für institutionellen Machtmissbrauch zu schärfen und strukturelle Ungleichheiten frühzeitig zu erkennen und zu adressieren.
Andreas Fleck (Künstlerische Leitung WUK performing arts) &
Stefanie Steinwendtner (Geschäftsleitung WUK Kunst und Kultur)