Zeit

6.10. – 25.10.2023

Ort

Projektraum

adO/Aptive
AllgemeinKunstAusstellungPerformance

open floor

practice of a common ground

Im Ausstellungsprojekt open floor, initiiert von Natalia Gurova, Rafael Lippuner und adO/Aptive (Janina Weißengruber, Daniel Hüttler), werden sechs Kollektive eingeladen, eine gemeinsame „Basis“ zu schaffen, ein Feld, auf dem verschiedene Arbeitspraxen in einem Raum zusammenkommen und miteinander verschmelzen: Tratado Material, TECHNOPOLITICS, AUSLÄNDER, Danube Transformation Agency for Agency, Office Ukraine und MŰTŐ.

Im Zuge der Ausstellung und den diskursiven Veranstaltungen reflektieren die Teilnehmenden jeweils über ihre Art des Kooperierens – also wie Objekte, Wissen, Gefühle und Erfahrungen innerhalb der Gruppe und mit dem Publikum geteilt werden. Eine Intervention auf dem Fußboden der VERSUCHSANSTALT eröffnet einen Diskurs über die industrielle Vergangenheit der Räumlichkeit, stellt Verbindungen zwischen den künstlerischen Positionen her und lädt die Besucher_innen zum Verweilen ein und miteinander in Dialog zu treten.

Participating collectives:
AUSLÄNDER
Danube Transformation Agency for Agency
MŰTŐ
Office Ukraine
TECHNOPOLITICS
Tratado Material
 

Mit freundlicher Unterstützung von:
Kultur im 9. - Alsergrund
A...kademie der bildenden Künste Wien


Wegen der WUK-Sanierung können Konzerte, Performances, Ausstellungen und Kindertheater vorübergehend nicht an ihren üblichen Spielorten stattfinden. Deshalb machen die vier Sparten im WUK kurzerhand gemeinsame Sache. Unter dem Titel "VERSUCHSANSTALT" kuratieren sie Programm im frisch sanierten Projektraum und verschränken ihre Themen und Formate in einem räumlichen und inhaltlichen Neben- und Miteinander.

Das Ausstellungsprojekt „open floor: practice of a common ground” eröffnet einen gemeinsamen Raum, in dem sechs in und um Wien arbeitende Kollektive und deren verschiedene Arbeitspraxen zusammenlaufen und zusammenwachsen können: Tratado Material, TECHNOPOLITICS, AUSLÄNDER, Danube Transformation Agency for Agency, Office Ukraine und MŰTŐ. Die sechs Kollektive, zu denen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen gehören, sind eingeladen, ein Segment des Raums als open floor, eine gemeinsame Basis in Form eines Feldes auszuweisen, auf dem unterschiedliche Denkweisen und Methoden aufeinandertreffen und zu einer gemeinsamen Erfahrung verschmelzen. Während der Ausstellung und der diskursiven Veranstaltungen reflektieren die Teilnehmenden über ihre Art der Zusammenarbeit – also wie Objekte, Wissen, Gefühle und Erfahrungen innerhalb der Gruppe und mit dem Publikum geteilt werden. Die Intervention auf dem Boden der VERSUCHSANSTALT verknüpft den Ausstellungsraum zudem mit einem Diskurs über seine industrielle Vergangenheit, stellt Verbindungen zwischen den künstlerischen Positionen her und lädt die Besucher_innen zum Verweilen und Gesprächeführen ein.


Gruppen bilden, um Kunst zu machen
Das Ausstellungsprojekt „open floor” entstand aus dem Bedürfnis, Wege aufzuzeigen, wie man in einem Kollektiv Kunst machen kann. Das allgemeine Verständnis und die Bewertung der zeitgenössischen Kunst verschiebt und öffnet sich weiter in Richtung einer (sozio-)politischen Auseinandersetzung mit den Bedingungen der Kunstproduktion, aber auch die grundlegende Frage, was Kunst als Praxis anstrebt und anstreben sollte, rückt zunehmend in den Vordergrund. Hat sich die Disziplin in etwas verwandelt, das in 
seiner eigenen Reflexion einem ethischen Imperativ folgen sollte?
Die Figur der einsamen kreativen Person, die ihre Ideen jeweils in einem einzigen Gehirn und Atelierraum ausbrütet, wird von Kunstkritiker_innen längst diskutiert und angezweifelt, nicht zuletzt auch von den Künstler_innen selbst, die schon allein durch ihre eigene Tätigkeit eine Alternative zu diesem Mythos aufzeigen.

Es ist wichtig, welche Dinge Wichtigkeit erhalten
Bei „open floor” geht es darum, diese Arbeitsweisen zu versammeln und in einem Setting zu rahmen, das die verschiedenen Auffassungen von dem, was eine Gruppenausstellung bewirken soll oder kann, verhandelbar macht. Es soll mit den hermetischen Strukturen brechen, die den Ausstellungsbetrieb gemeinhin kennzeichnen. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Vorgänge und Umstände, die hinter der Kunstproduktion stehen, denn die Präsentation von Kunst als fertiges Produkt oder gar als Zustand verkennt oft das radikale Potenzial, das der Kunst als epistemologischer Vermittlerin innewohnt.

Das Ausstellungsdisplay zeigt sich nicht nur als klar definierte Fläche, als Feld, das von verschiedenen Gruppen gemeinsam bearbeitet wird, sondern erzeugt auch Spannungen zwischen den verschiedenen Raumkomponenten – zwischen den Arbeiten sowie den temporären und historischen Elementen. Dieser Dialog zwischen der Kunst, der Bühne, dem Boden und der Umgebung führt zu den diskursiven Dimensionen der Themen – etwa infrastrukturbedingte Prozesse, die Aufmerksamkeitsökonomie und viele andere –, die beim kollektiven Arbeiten aufkommen. 
Der gemeinsame (Teppich-)Boden hebt sich vom historischen Holzboden ab, und die allgemeine Erwartung wäre nun, dass alles, was sich auf dem erhöhten Bühnenbereich befindet, mehr Aufmerksamkeit verdienen würde. Um diese Dynamik zu unterwandern, können die Besucher_innen aber einfach die Bühne betreten, wo Office Ukraine operiert. Durch das Aufzeigen und Hervorheben der Schichtungen, die notwendig sind, um eine Zone der gegenseitigen Wertschätzung zu schaffen, hoffen wir eine subtile Kritik am formal-ästhetisch geprägten zeitgenössischen Kunstbetrieb zu üben, wie er sich uns in so vielen Ausstellungen darstellt.

Der Boden ist Lava
Ganz in der Tradition der VERSUCHSANSTALT, dem jetzigen Ausstellungsraum, lädt open floor zum kollektiven Experimentieren, zum Gespräch und zum Verweilen an einem Ort ein, der vor einigen Jahrzehnten noch Teil einer technischen Schule samt vorindustriellem Holzboden war. Die Besucher_innen werden ermutigt, sich nicht nur mit den kollektiven Praxen der einzelnen beteiligten Gruppen auseinanderzusetzen, sondern auch ihren Blick auf diesen geschichtsträchtigen Boden zu senken. 
Zieht eure Schuhe aus und macht euch auf den Weg durch eine teppichumrahmte Struktur, die durch die Historizität des Bodens selbst gegeben ist.

Text: adO/Aptive

 

Teilnehmende Kollektive:

Ausländer wurde 2018 als Kollektiv von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gegründet. Ihr gemeinsames Interesse gilt Strategien der Selbstorganisation in sozialen, kulturellen und politischen Kontexten, die auf Gegenseitigkeit und lineare Beziehungen aufbauen. Als Kunst- und aktivistisches Kollektiv entwickelt Ausländer performative Strategien als Möglichkeit der Kommunikation und Interaktion mit dem öffentlichen Raum, um Transformationen der Umwelt anzuregen. Die kollektive Struktur fungiert als Plattform für kreatives Zusammenarbeiten mit Einzelpersonen und anderen Kollektiven.

Für die Ausstellung „open floor: practice of a common ground” konzipiert Ausländer die Arbeit „Aesthetics of the Solar Land”, in der verschiedene Taktiken und Aktionen vorgestellt werden, die den öffentlichen Raum in ein Solar Land verwandeln: Vieldeutige poetische Bilder und Erzählungen als Banneraufschriften, die einen Dialog über die geopolitischen Machtverhältnisse und planetarischen Ökonomien als gesellschaftliche Konstruktionen entfachen. Die Intervention im öffentlichen Raum erzeugt ein ambivalentes, mit widersprüchlichen Erfahrungen aufgeladenes Feld der Sichtbarkeit, in dem die Interpret_innen die Botschaft zu ihrem Kampf machen. Durch die gestalterische Umwandlung des Inhalts wird der Grundgedanke zum Kommentar auf eine Kulturkritik und ihre Ressourcen. In der Performance dient Klang als verdichtendes Element bei der Rückeroberung des Territoriums – das Publikum wächst im Zuge einer Musikdemonstration an. 

Bei der Abschlussveranstaltung werden Ausländer ein experimentelles Punk- und Anti-Kunst-Konzert zur Aufführung bringen – eine soziokulturelle Kritik an klassen-, geschlechts- und race-bedingten Privilegien innerhalb einer Gesellschaft. 


Tratado Material (Material Treaty) sind Frida Robles (MX), Oscar Cueto (MX) und Ramiro Wong (PE). Das Kollektiv arbeitet in Wien und stellt Container zur Verfügung, in denen Werke anderer Künstler_innen ausgestellt werden. Ihre Projekte versuchen, die Beziehungen und Verbindungen zwischen Künstler_innen über deren materielle Produktion hinaus zu stärken und dadurch eine Reflexion über die Objektivität von Kunst und deren Konsum anzustoßen, wobei das Hauptaugenmerk auf den spekulativen Charakter des Kunstmarkts und die Repräsentationspolitik gelegt wird.

„Tratado Material III: Soup d’artiste” [Künstler_innen-Pool]
Was tun mit dem Immateriellen? Das ist die Kernfrage von Tratado Material III. Mit der Installation eines tragbaren, mit Wasser gefüllten Pools – mitten im Ausstellungsraum – eröffnet das Kollektiv eine performative Diskussion. Der Künstler_innen-Pool wird am Eröffnungsabend zelebriert, indem Tratado Material den Pool mit warmem Wasser, Salz und Kräutern „aufgießt“ und die Künstler_innen mit Getränken versorgt. Das Wasser wird zum Nebenprodukt, es bleibt während der gesamten Ausstellungsdauer stehen, sodass sich die körperlichen Spuren der Künstler_innen und die flüchtigen Substanzen zusammenbrauen und kondensieren. Zum Abschluss der Ausstellung wird das Kollektiv die „Soup d'artiste” [Künstler_innen-Suppe] in Flaschen abfüllen, etikettieren und an das Publikum verkaufen. Anschließend wird das Produkt online zum Verkauf angeboten.


The Danube Transformation Agency for Agency (DTAFA), das ökofeministische Kunst- und Designkollektiv widmet sich der Entwicklung von Dienstleistungen zur Vermittlung zwischen den Arten. Die Arbeitsprozesse und Projekte von DTAFA an der Schnittstellte zwischen Ökologie, Technologie und Aktivismus haben zum Ziel, gerechtere Wege des Zusammenlebens auf den Weg zu bringen. Ob durch fischfreundliche Schwimmkurse oder eine artenübergreifende Partner_innenschaft mit einer chinesischen Teichmuschel – die „Agentur“ setzt experimentelle Interventionen als Methode ein, um Werkzeuge für sozio-ökologische Innovation und Selbstermächtigung zu entwickeln.

Für „open floor: practice of a common ground startet” DTAFA einen diskursiven Prozess zur Aushandlung der ungelösten Fragen, immer wieder auftauchenden Ambivalenzen und Ungewissheiten, mit denen Kunstkollektive in ihrem Bestreben konfrontiert sind, einen gemeinsamen Nährboden für zukünftige Unternehmungen zu kultivieren.

Folgende Fragen stehen dabei im Zentrum:
Wann ist der richtige Zeitpunkt, das Informelle zu formalisieren? 
Was braucht es, um eine juristische Person zu werden, die sich nicht nur für die Rechte und das Wohlergehen von Menschen, sondern auch von anderen, nicht-menschlichen Lebewesen einsetzt? Wie kann unsere künstlerische Praxis diese Anliegen nicht nur aufgreifen, sondern auch aktiv befördern? Können wir unsere Prämisse erfüllen, sichere Räume der Zugehörigkeit zu schaffen, nicht nur durch unsere Projekte, sondern auch in der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen?

Um dem intrinsischen Wert und dem Beziehungsgeflecht zwischen allen Lebewesen und der Umwelt Rechnung zu tragen, müssen gegensätzliche Interessen kreativ in Einklang gebracht werden. Das Kultivieren eines Kollektivs erfordert einen ebenso einfühlsamen Ansatz bei seiner Leitung wie in Prozessen der Entscheidungsfindung.

Das Publikum ist eingeladen, zusammen mit den Initiator_innen Teil einer mehr-als-künstlerischen, mehr-als-individuellen, mehr-als-menschlichen Einheit zu werden: DTAFA – eine juristische Person, die nicht nur formalisiert wurde, um zu überleben, sondern um zu gedeihen!


MŰTŐ ist eine seit 2016 von einem Künstler_innenkollektiv betriebene unabhängige Plattform in Budapest. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, jungen Künstler_innen einen Raum zum Experimentieren zu bieten. Die MŰTŐ-Community gründet auf kritischen kuratorischen Zugängen und den demokratischen Ideen der DIY-Kultur. In enger Zusammenarbeit mit ungarischen und internationalen Künstler_innen hat die Gruppierung im Lauf der Jahre mehr als 40 Ausstellungen und 30 Musikperformances organisiert.

MŰTŐ experimentiert mit neuen Wegen der kollektiven Zusammenarbeit. Die Gruppe reflektiert über das Thema „Teilen“ auf Grundlage einer konsequenten Methodik, die auch Raum für das Spielerische lässt, und versucht dabei, die diasporischen Gemeinschaften in ihren Existenzbedingungen zu stärken. Da die Hälfte der Mitglieder MŰTŐs ein neues Leben im Ausland begonnen hat, haben diese beschlossen, eine multimediale „Chimäre“ aus einzelnen Kunstwerken zu schaffen, die an verschiedenen Punkten miteinander verbunden sind. Die Arbeiten beleuchten die kulturellen und persönlichen Umstände und Erfahrungen, die hinter der Entwicklung eines nachhaltigen Netzwerks ohne fixe Standorte stehen. MŰTŐ präsentiert einen digitalen Raum, der die Arbeitsweise seiner Community für andere erlebbar macht.


Office Ukraine. Shelter for Ukrainian Artists wurde kurz nach Kriegsbeginn für ukrainische Künstler_innen und Personen aus dem kulturellen Umfeld der Ukraine eingerichtet, die in Österreich Schutz suchen. Die Anlaufstelle dient als Bindeglied zwischen ihnen und der österreichischen Kunstszene.

Alle Personen, Initiativen und Institutionen, die ihre Solidarität mit und Unterstützung für ukrainische Künstler_innen und dem künstlerischen Feld in dieser Kriegssituation zum Ausdruck bringen wollen, sind eingeladen, sich bei Office Ukraine zu engagieren und werden hier mit Gleichgesinnten vernetzt. Office Ukraine ist in Kooperation mit der Zivilgesellschaft, dem BMKÖS, tranzit.at, dem BMEIA, < rotor >, dem Künstlerhaus Büchsenhausen, springerin und anderen Initiativen entstanden.
Für „open floor: practice of a common ground” werden Mitglieder der Plattform einen Teil des Office Ukraine in der Kunsthalle Exnergasse betreiben und ihre Arbeit in einer Büroumgebung präsentieren. Die gesamte Struktur des Office wurde kurz nach dem Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 aufgebaut. Bislang stand es mit mehr als 1.000 Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen aus der Ukraine in Kontakt, die derzeit in Österreich leben. Office Ukraine existiert sowohl on- als auch offline und verfügt über eine Räumlichkeit, in der man sich vor Ort beraten lassen kann. Menschen, die Hilfe benötigen, können ein Formular auf der Website ausfüllen und mit Kulturarbeiter_innen und Institutionen, die dort ihre Unterstützung anbieten, in Verbindung treten. Office Ukraine hat bereits mit rund 200 Institutionen kooperiert und zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, Vorführungen usw. organisiert. Neben seiner Präsenz in der Ausstellung lancierte das Office einen Open Call zur Einreichung von Arbeiten. Die dabei ausgewählten, sich derzeit in Österreich aufhaltenden ukrainischen Künstler_innen: Tanya Sthykalo und Olia Blagov werden im Rahmen eines Artist Talks bei „open floor: practice of a common ground” vorgestellt.


TECHNOPOLITICS ist eine unabhängige, transdisziplinäre Plattform von Künstler_innen, Journalist_innen, Forscher_innen, Designer_innen und Developer_innen, die gemeinsam innovative Formate an der Schnittstelle von Kunst, Forschung, Wissenschaft und Pädagogik entwickeln. TECHNOPOLITICS wurde 2009 von Armin Medosch und Brian Holmes ins Leben gerufen. In unseren kritisch-explorativen Zugängen untersuchen wir makro-historische Prozesse und wie diese durch techno-ökonomische Paradigmen strukturiert werden und nutzen transdisziplinäre Vermittlungsmethoden, um diese Prozesse an den kulturellen Formen des jeweiligen historischen Moments und Ortes festzumachen.


Arbeitsgruppe TECHNOPOLITICS: John Barker, Schriftsteller | Emma Dowling, Soziologin, Politikwissenschaftlerin | Sylvia Eckermann, Künstlerin | Doron Goldfarb, Computerwissenschaftler | Volkmar Klien, Künstler, Komponist | Gerald Nestler, Künstler, Schriftsteller | Felix Stalder, Soziologe, Kulturtheoretiker | Axel Stockburger, Künstler, Forscher | Gerald Straub, angewandter Kulturtheoretiker, Kurator, Künstler | Thomas Thaler, Wissenschaftsjournalist | Ina Zwerger, Wissenschaftsjournalistin.

Im Rahmen von „open floor: practice of a common ground” präsentiert TECHNOPOLITICS ihr Timeline Project: Der großformatige Druck, auf dem 500 datierte Einträge zu sehen sind, lenkt die Aufmerksamkeit auf verschiedene Ereignisse und Genealogien aus den Bereichen Kunst, Kultur, Medien, Politik, Wirtschaft, Technologie und soziales Leben, die für die Ausformung der Informationsgesellschaft relevant waren. Ziel des Projekts ist es, einen gemeinsamen Rahmen für die partizipative Erforschung techno-ökonomischer Paradigmen in Form von Workshops zu schaffen, in denen die Zeitleiste von den Besucher_innen bearbeitet und verändert wird.


Kuratorisches Team:

adO/Aptive ist ein in Wien ansässiges Kollektiv, das in ganz Mitteleuropa aktiv ist; Die Kernmitglieder für dieses Projekt sind Daniel Hüttler und Janina Weißengruber. adO/Aptive befördert kritisches Denken, alternative Handlungsmöglichkeiten, Kommunikation und Anderssein, indem Techniken zur Situierung adaptiver Prozesse entwickelt werden. Gegründet wurde das Kollektiv 2019 zunächst als Lesegruppe für den off-space school (Grüngasse 22, Wien) und wurde später zu den Wiener Festwochen 2022 eingeladen. Seitdem organisiert adO/Aptive Veranstaltungen wie Konferenzen oder Workshops und arbeitet an kollektiven Kunstprojekten an der Schnittstelle von Performance, Theorie und Spekulation. Im Zentrum stehen dabei stets ein interdisziplinärer Austausch sowie spielerische Zugänge zu Kunst und Theorie.


Natalia Gurovas multidisziplinäre Praxis umfasst Skulptur, Druckgrafik, Zeichnung, Dichtung, ortsbezogene Installationen und Tätigkeiten als Kuratorin. In ihrer Auseinandersetzung mit spekulativem Storytelling und den sich darin überschneidenden Diskursen, Raumexperimenten, postsowjetischen Kontexten, Konzeptionen von Zeit und dem Sammeln verweigert sich die Künstlerin kategorischen Unterscheidungen. Natalia Gurovas Arbeiten wurden auf der Vienna Art Week, der Vienna Design Week, der Parallel Vienna, am Österreichischen Kulturforum London, im Queer Museum im Volkskundemuseum, der Galerie Michaela Stock und im Belvedere 21 ausgestellt. Sie war Ko-Kuratorin von Ausstellungen mit Studierenden im Exhibit Studio, an der Akademie der bildenden Künste Wien und organisierte in Wien diverse Projekte für Office Ukraine. 


Rafael Lippuner bewegt sich künstlerisch zwischen situationistischen Happenings, Skulptur und sozialer Plastik. Das Alltägliche dient ihm als Ausgangspunkt für seine künstlerischen Interventionen, in die er automatisierte und damit fast übersehbare Bewegungsabläufe integriert. Die in Routinen gebräuchlichen Strukturen und Objekte werden übernommen und in den öffentlichen Raum zurückgeführt, wodurch sich der Kontext ihrer ursprünglichen Rolle erweitert. Der in Zofingen/CH geborene Künstler schloss 2019 sein Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien ab. Seine Arbeiten wurden im MAK, bei der Parallel Vienna, der Vienna Art Week und in diversen off-spaces gezeigt; internationale Projekte u.a. in Belgrad, Lissabon, Kotor, Zürich und Karlsruhe. Im Jahr 2022 erhielt er ein Förderstipendium des Aargauer Kuratoriums.


Statement der Kurator_innen
Das Team von „open floor“ (Natalia Gurova, Rafael Lippuner und adO/Aptive), eine Zusammenarbeit, die sich den "Praktiken einer gemeinsamen Basis" widmet, verurteilt die russische Militäraggression in der Ukraine, die eine eklatante Verletzung des Völkerrechts darstellt. Es ist zwingend erforderlich, dass Russland dieser Gewalt ein Ende setzt und keine weiteren Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.
Unser Ausstellungsprojekt verkörpert die Grundsätze der Solidarität und Unterstützung und bringt Künstler_innen unterschiedlicher Hintergründe zusammen. Als Organisator_innen wenden wir uns ausdrücklich gegen jede Art von Diskriminierung und lehnen alle Formen von Aggression, Neokolonialismus und Nationalismus ab.
Wir bieten in Österreich lebenden, ukrainischen Künstler_innen eine Plattform, auf der sie sich mitteilen können, und arbeiten mit Office Ukraine zusammen, dessen Aufgabe es ist, ukrainische Künstler_innen in Österreich zu unterstützen und als Anlaufstelle für diejenigen zu dienen, die einen Beitrag leisten möchten.

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