Zwischen den Stühlen
Im Zyklus „Zwischen den Stühlen“ geht es um innere und äußere Widersprüche und Spannungen, um Unvereinbarkeit und Ambivalenz.Ein Stuhl kann hier eine Stellung, eine Positionierung, eine Zugehörigkeit und vieles mehr bedeuten. Leise poetische Momente und dynamische Szenen wechseln einander in den Tuschzeichnungen ab. Hier wird ein Stuhl prüfend in Augenschein genommen, dort werden die Sitzflächen verstohlen berührt. Eine Figur streckt sich über mehrere Stühle aus, im Versuch, alles abzudecken, allem gerecht zu werden. Eine andere gerät im Versuch, einen weiteren Stuhl an sich heran zu ziehen, ins Rutschen und Fallen. Dann wieder werden Stühle heiß umkämpft. Im Vorläufigen, Vorübergehenden, Ungesicherten, Improvisierten tun sich Möglichkeiten auf, ändern sich Verhältnisse, entsteht Neues im noch Undefinierten.
(aus Wiener Zeitung vom 27./28. Oktober 2018)