Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute
„Lieber gar nicht erst auffallen. Und nicht zu neugierig sein.“
Im Zoo gibt es einen neuen Bewohner: einen jungen Bären. Er ist in das Gehege des exotischen Nashorns aus Bengalen gezogen, das eines morgens einfach tot da lag –ganz verschneit und mit sehr traurigen Augen. Die Zootiere grübeln: Vielleicht ist es erfroren? Vielleicht an einem gebrochenen Herzen gestorben? Aber warum? Keines der Tiere spricht darüber: das Mufflon nicht und der Pavian schon gar nicht. Der Bär bleibt allein mit seinen Fragen. Woran ist das Nashorn gestorben? Wieso gibt es hier weit und breit keine Vögel? Kein einziges Zwitschern ist zu hören, es ist unheimlich still! Was ist das für ein beißender und unerträglicher Geruch? Und wieso sind die Zebras auf der anderen Seite des Zauns so dünn und gehen auf zwei Beinen? Sind das überhaupt Tiere? Doch statt Antworten bekommt der Bär vom Pavian nur die Anweisung: Schau nicht hin und kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten. Belustige die Gestiefelten, denn sie sind die Bosse.
Die Fabel spielt vor einem wahren Hintergrund: 1938 wurde unmittelbar an dem Zaun des Konzentrationslagers Buchenwald ein Zoo errichtet. Erbaut von den Häftlingen, sollte der Tierpark den Wärtern, ihren Familien und den Bewohnern der Stadt Weimar „zur Zerstreuung“ dienen. Über die Geschichte des Zoos, dessen Reste 1994 wieder sichtbar gemacht wurden und seine Bewohner ist heute wenig bekannt.
„Es ist kein Stück über das Konzentrationslager Buchenwald – darüber lässt sich womöglich gar kein Stück schreiben –, sondern ein Stück über die Frage: Bär oder Pavian?“ (Jens Raschke)
Pressestimmen:
Wenn Sie Kinder haben, gehen Sie mit ihnen in das Stück. Und wenn Sie keine haben, gehen Sie trotzdem hin!
"Was das Nashorn sah“ zeigt exemplarisch, wie man Kindern vom Holocaust erzählt.
Regie: Martin Brachvogel
Es spielen: Nadja Brachvogel, Daniel Doujenis, Stefan Maaß, Rudi Widerhofer
Tickets/ Vorverkauf/ Reservierung
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- reservierte Karten müssen bis spätestens eine viertel Stunde vor Beginn an der Kasse abgeholt werden.
Hinweis: nicht barrierefrei für Rollstuhlfahrer_innen