Lebenszyklus eines Handys

Lebenszyklus eines Handys

Bei spacelab_gestaltung gab es im September einen Workshop der MA48 über Handys. Eine Rezension der Kulturwerkstatt.

Ein Bericht von Rajana und Caroline , Kulturwerkstatt

Bei spacelab_gestaltung gab es am 12. September 2018 einen Workshop von der MA 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark). Es ging dabei um Handys. Die Workshop-Leiterin hat uns gezeigt, wie und wo Handys produziert und auch entsorgt werden. Menschen, die die wichtigen Rohstoffe für die Herstellung von Handys abbauen (zB Kobalt oder Kupfer), arbeiten unter lebensgefährlichen Bedingungen, können vergiftet werden und bekommen zu wenig Geld. Die Firmen, die die Handys verkaufen und nicht riskieren vergiftet zu werden, verdienen damit jedoch viel mehr Geld. Die Menschen in Nigeria haben sich darüber aufgeregt, dass sie unterbezahlt werden und nichts dagegen machen können; sie waren auch sehr aggressiv gegenüber dem Reporterteam. Sogar Kinder müssen nach den Rohstoffen mit bloßen Händen schürfen. Uns wurde auch ein Video gezeigt, in dem ein Reporterteam einen LKW voller Elektroschrott verfolgte, um zu sehen, wohin sie den Schrott brachten. Nach einiger Zeit wurde ihnen gedroht, die Kamera kaputt zu machen, wenn sie nicht sofort wegführen.

Fazit: In einem Handy stecken 60 verschiedene Rohstoffe, die für ein einzelnes Smartphone benötigt werden. Der größte Teil des Geräts, etwa 56 Prozent, besteht aus Kunststoff. Gut ein Viertel des Handys besteht aus Metall wie zum Beispiel Kupfer, Eisen, Zinn und einige weitere seltene Metalle. Die Handys werden leider meistens falsch entsorgt. Ich fand den Workshop interessant, aber 2 Stunden Dauer waren zu lange. Ich habe viel Neues erfahren, z.B. dass die Handys unter der Erde vergraben werden und nicht entsorgt werden, oder dass im Handy so viele Stoffe sind, die nicht gut bzw. gesund für die Menschen sind.

Im Anschluss noch einige Informationen zu Müll und -entsorgung allgemein:

Warum Mülltrennung wichtig ist?

Beim Verbrennen von Müll entstehen für den Menschen giftige Treibhausgase, die unter anderem auch für die Klimaerwärmung zuständig sind. In jedem Ort sollten verschiedene Mülltonnen bzw. Container zu finden sein: gelbe für Plastik, blaue für Metall, rote für Papier, braune für Biomüll und die graue für Restmüll. Zusätzlich werden von den Gemeinden Container für Glas zur Verfügung gestellt.

Was bringt Mülltrennung?

Bei Papier und Glas funktioniert das Recycling mit rund 80 Prozent Wiederverwertung zwar relativ gut; ein Problem sind jedoch die Kunststoffe. Ein Großteil davon entfällt auf Verpackungen. Von diesen werden etwa 60 Prozent wieder eingesammelt, und nur ein Drittel dieser Menge wird am Ende wiederverwertet.

Recycling bedeutet nicht, dass aus einem Joghurtbecher wieder ein Joghurtbecher wird. Stattdessen werden die Kunststoffabfälle zu Parkbänken, Blumenkübeln oder Lärmschutzwänden verarbeitet. Downcycling nennt man das, da das Endprodukt nicht mehr die ursprüngliche Qualität des Ausgangsmaterials erreicht. Zudem verbraucht die Aufbereitung viel Energie, und die Verpackungen reisen im Schnitt unzählige Kilometer durchs Land.

Papierverwendung und -verschwendung

Für ein handelsübliches Päckchen Kopierpapier (500 Blatt DIN A4, Gewicht 2,3 kg) werden 7,5 Kilogramm Holz, 130 Liter Wasser und 26,8 Kilowattstunden Energie benötigt. Die Herstellung von Papier ist also ein rohstoffintensives, umweltbelastendes und energieaufwändiges Verfahren.

Was können wir tun?

Papierverschwendung kostet in der Regel (Regen-)wald. Noch immer werden für die Papierherstellung Wälder zerstört, neue Monokultur-Plantagen angelegt und Menschen vertrieben. Die Artenvielfalt leidet, es wird Wasser verschmutzt und unnötig viel Energie verbraucht. Selbst der Klimawandel wird dadurch verstärkt. Jede/r Einzelne kann zur Entlastung beitragen und zum (regen-) waldfreundlicheren Konsumenten werden. Am Papier kann jede/r Nachhaltigkeit üben und umsetzen helfen. Konkret sollten wir alle: 

  • zu Hause, im Büro und am Arbeitsplatz weniger verbrauchen, d.h. papiersparend agieren
  • Recyclingpapier bevorzugen
  • 'Keine Werbung'-Aufkleber an den Briefkasten machen
  • soziales Umfeld informieren und zum Papiersparen anhalten
  • Hinterfragen und Druck machen. Nach Recyclingpapierprodukten fragen und sich bei werbungsendenden Unternehmen beschweren.

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