
Do 28.8.2025
20.30 Uhr
Eintritt frei
Hof
gebenedeit
gebenedeit ist die Ende 2017 gegründete literarisch-liturgische Band von Lydia Haider, Josua Oberlerchner und Johannes Oberhuber. Seit 2021 rührt nunmehr Vinzenz Gideon Landl die Marschtrommeln. Die Texte Haiders stehen im Zentrum der sich als liturgisch inszenierenden Formation. Erschaffen wird eine ganze Messe, operiert wird nicht mit feiner Klinge, sondern mit schwerem Geschütz: Es setzen sich Metalbeats und dröhnende Bässe musikalisch durch, um den Weg für Haiders biblische Sprache zu ebnen. Auf ihre ganz eigene Art macht sich Haider den liturgischen Rhythmus des Rezitierens zu eigen. Stellenweise erinnert es an ein Mantra, dann wieder an eine Verfluchung oder an eine Anbetung auf basalster Ebene. Mit Instrumenten wird dies in ein unkonventionell gehaltenes Konstrukt aus Stimme, Schlagzeug und Bass transformiert. Musikalisch/stilistisch sind die Nummern sehr unterschiedlich, die jedoch zusammengehalten werden von der Textlastigkeit, dem Pattern-Charakter und der trotzigen Nonkonformität.
Da sind sie wieder, die Platzkonzerte. Katsching, Tuff Peng – Go! Eröffnet werden sie heuer von SCHAPKA und ihrem unkonventionellen Performance-Punk-Rumpelpop, der macht was er will. Twang, Ding Dong, Crack! Dabei bleibt es nicht. Es folgen kompromissloser Soul Riot von CHRISTL, radikale Krach-Art von KMT und delikater Tender Dark Wave Techno von LAN REX. Very Grumpy Party Punks pogen zu Pianoklängen, Anarcho-Glitter liegt in der Luft. Während GEBENEDEIT die lithurgische Klinge wetzen, erklingt von fern illustres Geheule aus den rosa Lungen der Tiefsee aka JOPA DIE SEHR GUTE BAND! Und überhaupt addiert sich das Programm aus musikalischen Raritäten der Sonderklasse zu einem akustischen Feuerwerk, das die Ohrmuscheln proper poliert. Grrr.
Kuratiert wird das Programm vom Veranstaltungskollektiv BRUTTO aka Rania Moslam, Lisa Kortschak und Gregor Mahnert, das bisher u.a. im brut Theater Eventreihen auf die Bühne gebracht hat - immer mit dem Ziel, unterschiedliche künstlerische Formate, Zugänge und Arbeitsweisen einander gegenüber zu stellten, miteinander zu konfrontierten und aneinander auszuprobieren. Nicht im Sinne eines beliebigen „Anything goes“, sondern als gewagtes Zusammendenken scheinbarer und tatsächlicher Gegensätze. Die Kuratur erfolgt heuer als „Teil des linken Musiker*innenratnetzwerks“ und denkt die Platzkonzerte als sommerlichen Treffpunkt für Musikinteressierte sowie als Ort für Austausch, Inspiration und solidarisches Kräfte-Vereinen.