Preis

€ 16 | 12

Ort

WUK performing arts unterwegs

(c) Roman Mintert
Performance, Tanz, TheaterPerformance
WUK performing arts unterwegs

DARUM: Ausgang: offen

Eine performative Installation über den Tod
Abgesagt

Bedingt durch die Corona-Krise 2020 kann diese Veranstaltung nicht zum regulärem Termin stattfinden. Wir sind bemüht diese Vorstellung nachzuholen.

Für kaum einen Begriff kennen die Sprachen dieser Welt so viele Euphemismen wie für den Tod: Instinktiv meidet der Mensch das Tote, versucht sie_er, es unsichtbar zu machen und an die Ränder des Wahrnehmbaren zu verdrängen. Das Tote (und als Vorstufe dazu: das Sterbende) erinnert uns an die Vergänglichkeit der Dinge und schließlich, unausweichlich, an unser eigenes Ende als das letzte notwendige Übel. Was danach kommt, entzieht sich unserem Wissen, zurück in die Sphäre des Glaubens oder der ratlosen Spekulation. Unwissen jedoch erzeugt Angst. Wie also begegnen wir der unvermeidbaren Realität des Todes? 

"Ausgang: Offen", die nach "Ungebetene Gäste" (nominiert für den Nestroy-Spezialpreis 2019) zweite Produktion des Wiener Performancekollektivs DARUM, führt sein Publikum einzeln durch die verlassenen Räume eines ehemaligen Bürokomplexes im 10. Wiener Gemeindebezirk und konfrontiert es mit den verschiedensten Manifestationen von Tod, Sterben und Vergänglichkeit. Auf Grundlage zahlreicher Gespräche mit Menschen mit Nahtoderfahrungen, unheilbar Kranken, Sterbenden, Angehörigen und solchen, die beruflich mit den Sterbenden und Toten zu tun haben, entsteht eine performative Installation, die das Verdrängte ins Bewusstsein hervorholt: Ein Angebot, dem Unbegreiflichen mit einer Ahnung zu begegnen und dem Tod aus unmittelbarer Entfernung und sicherer Nähe ins Auge zu blicken. 

Die Beteiligten

Das 2018 gegründete Kollektiv DARUM bewegt sich an zahlreichen ästhetischen Schnittstellen zwischen Performance, Installation, Ton-, Video- und Aktionskunst. Auf der Suche nach neuen und unmittelbar erfahrbaren ästhetischen Ausdrucksformen entwickelt DARUM seine oftmals die Grenzen des Dokumentarischen und Fiktiven verwischenden Arbeiten bevorzugt außerhalb gängiger Theaterräumlichkeiten und in Nähe zu den örtlichen Besonderheiten und Themen einer Stadt. Allen Projekten steht stets die große Frage des „Warum?“ voran. Doch Fragen sind die besseren Antworten: Entsprechend versucht DARUM in seinen künstlerischen Projekten, an dem seinem eigenen Namen impliziten Anspruch auf Beantwortung produktiv zu scheitern.
DARUM wurde für seine zweiteilige Debütperformance „Ungebetene Gäste“ für den Nestroy-Spezialpreis 2019 nominiert.

Laura Andreß studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien. Nach Hospitanzen und Assistenzen an verschiedenen Theater- und Performancehäusern sowie -festivals (u.a. Burgtheater, Wiener Festwochen, Schauspielhaus Wien, PACT Zollverein, ImPulsTanz) und in der Freien Wiener Theaterszene absolvierte sie ihren Dramaturgie-Master an der HfS „Ernst Busch“ Berlin. Ihr Abschlussprojekt wurde 2018 im Rahmen des Berliner Performing Arts Festivals uraufgeführt. Laura Andreß arbeitet seither als freie Dramaturgin sowie Produktionsleiterin (u.a. für Florentina Holzinger). Ihre Arbeiten wurden u.a. an der Volksbühne Berlin, im Festspielhaus Hellerau und an den Münchner Kammerspielen gezeigt. 2019 erhielt sie das Startstipendium für Darstellende Kunst des Bundeskanzleramts Österreich. 

Victoria Halper absolvierte ein Schauspiel- und Regiestudium an der University of Toronto. Auf den Spuren ihrer burgenländischen Herkunft emigrierte sie 2010 nach Österreich, wo sie als feste Regieassistentin an verschiedenen Theaterhäusern (u.a. am Volkstheater Wien, am Schauspielhaus Graz sowie am Landestheater Niederösterreich) arbeitete. 2013–2016 war sie sowohl als Produktionsleiterin und Ensemblemitglied der bilingualen Theatergruppe Theatermenschen sowie als Regisseurin, Cutterin und Produktionsleiterin mehrerer oberösterreichischer Filme – darunter der Kriminalfilm "Kommissar Taler", für den sie 2015 den Kulturpreis der Stadt Traun erhielt – tätig. Seit 2016 lebt Halper in Wien und bewegt sich als freie Regisseurin in einem Experimentierfeld zwischen Formen der Darstellenden Kunst – sowohl in Formaten des Zeitgenössichen Zirkus wie auch der Essay Performance, der installativen Videokunst und spielerischen Formen des ludification theatres im öffentlichen Raum. 2018 erhielt sie das Startstipendium für Darstellende Kunst des Bundeskanzleramts Österreich. www.victoriahalper.com

Kai Krösche ist Regisseur, Videokünstler und Musiker. Nach ersten Theatererfahrungen im Rahmen einer Regiehospitanz an der Volksbühne Berlin bei Christoph Schlingensiefs "Kunst und Gemüse, A. Hipler" (2004) studierte er Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Philosophie in Wien. Seit 2005 arbeitet er an der Realisierung eigener Theater- und Performanceprojekte sowie in verschiedensten Bereichen (Musik/Sound, Video, Dramaturgie und Performance) u.a. am Schauspiel Köln, Landestheater Niederösterreich, WUK (Wien), Volkstheater (Wien), WERK X und WERK X-Petersplatz (Wien) sowie HochX (München). Als Drehbuchautor und Regisseur realisiert er seit 2002 zahlreiche, teils auf Festivals gezeigte Kurzfilmprojekte, die sich je nach Projekt zwischen Spiel- und Experimentalfilm bewegen. Zwischen 2010 und 2016 arbeitete er als Theater- und Filmkritiker u.a. für nachtkritik.de und die Wiener Zeitung. 2018 erhielt er das Startstipendium für Darstellende Kunst des Bundeskanzleramts Österreich. www.kai-kroesche.net

Johannes Weckl geboren 1983 in München, studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München sowie Bühnen- und Filmgestaltung an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Prof. Bernhard Kleber, das er 2012 mit Diplom abschloss. Seit 2007 schafft er Bühnenbilder und Kostüme an Stadttheatern (u.a. Schauspielhaus Wien, Volksoper Wien, Landestheater NÖ, Landestheater Linz) sowie in Produktionen der Freien Theaterszene – u.a. Für Haiko Pfost, Yosi Wanunu, Volker Schmidt, Michikazu Matsune, Ibrahim Quraishi, Zhang Xian, Steffen Höld, Barbara Weber, Michael Schlecht, Milena Michalek und Anna Zirner. Zudem arbeitete er 2019 als Ausstatter für den LIFE BALL, ist regelmäßig als Spielortgestalter tätig (aktuell für das Impulse Theater Festival, desweiteren u.a. Wiener Festwochen, Werk X, brut, WUK performing arts) und gestaltet Set-Designs für RegisseurInnen/FilmkünstlerInnen wie Björn Kämmerer, Bernadette Weigel und Stefanie Winter. Johannes Weckl lebt in Wien. www.johannesweckl.com

Hinweise für das Publikum

  • Ein Nacheinlass ist ausnahmslos nicht möglich.
  • Der Performanceort ist leider nicht rollstuhlgerecht.
  • Das Publikum bewegt sich eigenständig durch teils kleine und/oder dunkle Räume und trifft in diesen unbegleitet auf Performer_innen in kurzen 1:1-Performances.
  • Mobiltelefone müssen für die Dauer der gesamten Performance abgegeben werden.
  • Besucher_innen sind damit einverstanden, im Rahmen der Performance sowohl aus Gründen der Sicherheit als auch aus konzeptionellen Gründen gefilmt und fotografiert zu werden (Aufnahmen werden nicht gespeichert).
  • In der Performance werden ggf. auch die Themen Suizid und Todessehnsucht behandelt.
  • Für die Dauer der Performance (ca. 100 Min.) gibt es keine Möglichkeit das WC zu benutzen, ohne die Performance zu verlassen (keine Möglichkeit auf anschließende Fortsetzung). 
  • Auch wenn wir keine Ausweise kontrollieren werden, empfehlen wir den Vorstellungsbesuch erst ab dem 16. Lebensjahr.
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