Nachtschwärmer*innen
Im Rahmen der Ausstellung Botanizing the Asphalt findet der Workshop “Nachtschärmer*innen” zu Lichtverschmutzung und künstlerischer Lichtnutzung statt.
Der Workshop setzt sich mit dem Thema Lichtverschmutzung und ihren Auswirkungen auf Mensch und Natur auseinander. Neben Klimaänderungen und dem Einsatz von Pestiziden gehört die Überhandnahme künstlicher Lichtquellen zu den Hauptgefährdungen von Nachttieren. Besonders nachtaktive Insekten, wie das Wiener Nachtpfauenauge, der größte Schmetterling Mitteleuropas, sind davon betroffen. Doch wie reagieren Tiere genau auf nächtliche Beleuchtung? Lässt sich Licht umweltfreundlich einsetzen, vielleicht sogar umlenken? Gibt es so etwas wie tierfreundliche Beleuchtung überhaupt?
Wissen dazu ist kaum verbreitet. Das wollen wir ändern – mit Hilfe von Stencil Art, einer Form des kreativen Protests aus der Urban- und Street Art, die das Nächtliche liebt. Gemeinsam rufen wir mit leuchtenden Symbolen und Slogans (Glow in the Dark-Schablonen) zum verantwortungsvollen Umgang mit Nachtschwärmer*innen aller Art auf. Ziel des Workshops ist es, junge Menschen mit den Folgen der Lichtverschmutzung für Natur, menschliche und nichtmenschliche Tiere vertraut zu machen und einen aktivistischen Funken in ihnen zu entzünden. Sie entwickeln kreative Ansätze und DIY-Strategien, um auf das Thema aufmerksam zu machen und in ihrem Umfeld (zu Hause, Schule) aktiv zu werden.
Workshop-Konzeption und -Leitung: Lena Lieselotte Schuster
Gefördert durch Kultur:Bildung (OeAD)
Botanizing the Asphalt
Mit Ana Vaz, Alexandre Estrela, Anna Schachinger, Haig Aivazian, Hugo de Almeida Pinho, Jonathan Uliel Saldanha, Marjolijn Dijkman, Pedro Henriques, Younes Ben Slimane
Kuratiert von Sara Castelo Branco
Das Ausstellungsprojekt Botanizing the Asphalt untersucht die politische Rolle des Lichts in städtischen Nachträumen. In Erkundung der Materialität der Nacht und ihrer sensorischen, normativen und atmosphärischen Aufladung wird das Potenzial des Nächtlichen als gemeinschaftlicher Begegnungsraum angesichts wachsender sozialer, ökologischer und politischer Spannungen herausgearbeitet. Der Name der Ausstellung ist Walter Benjamins “auf dem Asphalt botanisieren gehen” entlehnt, einem Satzteil in Referenz zu Baudelaire (1938), mit dem er den Habitus des Flaneurs oder der Flaneuse in einer Analogie zu Natur beschreibt, während er/sie sich durch die Straßen bewegt. Die Schau widmet sich demnach auch traumhaften Formen der Meditation über Widerstand, Erinnerung, Identität und Ort – und eröffnet damit einen Diskurs über die zwischen dem Hell und Dunkel eingebetteten Machtverhältnisse, über das Sichtbare und Verborgene, Beobachtende und Beobachtete.
Mit der Unterstützung von DGARTES und Calouste Gulbenkian Foundation sowie Mondriaan Fonds.








