(c) Stella
Preis

€ 12 | 10

Ort

Saal

KinderPerformanceTheater

Shoot’n’Shout (14+)

Follow the Rabbit, Graz

Zwischen Reiz und Reaktion

In diesem Stück geht es um einen bestimmten Moment.

Um den Moment, in dem wir vor der Entscheidung stehen, uns gegen verbale oder körperliche Attacken körperlich oder verbal zu wehren – oder es sein zu lassen. Es geht um Situationen, in die Menschen unfreiwillig hineingeraten, um Situationen, in denen wir vor dem moralischen Dilemma stehen, nicht Gewalt anwenden zu wollen, aber es doch tun zu müssen, um nicht Schaden zu nehmen oder andere vor Schaden zu bewahren. Es geht um Situationen, in denen man keine Zeit hat, bis die Polizei kommt oder sich zu überlegen, wie man reagieren soll. Es geht um hoch emotionale Momente zwischen Angst und Wut, um Momente der Ohnmacht, der Verletzung der Würde. Es geht um die Entscheidung, ob wir uns entweder diese Würde bewahren – oder unsere körperliche Unversehrtheit. Es geht ums Erstarren, das Rasen im Kopf. Es geht um die ungleich verteilte physische Wirkmächtigkeit, um schnelles Abwägen der eigenen Kräfte und denen des Angreifers.

Es geht um Situationen, in denen wir zu jemanden werden, der wir nicht sein wollen: einem gewalttätigen Menschen.

Über das Stück

Es gibt sie, diese „Du-oder-ich-Momente“, öfter als man denkt, in denen man sich entscheiden muss: Gebe ich jetzt klein bei oder ziehe ich es durch? Immer geht es dabei um die eigene Würde. „Würde“ – ein seltsames Wort, das sich schwer greifen lässt. Frage zehn Menschen, was sie darunter verstehen, und du bekommst zehn verschiedene Antworten – je unterschiedlicher ihr Hintergrund, desto extremer die Unterschiede.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Aber was, wenn sie angetastet wird? Wie weit bin ich bereit zu gehen, um meine Würde zu verteidigen? Und mit welchen Mitteln? Mit Worten? Mit Taten? Mit Gewalt? Und was dann? Shoot’n’Shout stellt sich genau diese Fragen. Und wird sich hüten, einfache Antworten zu liefern, denn gäbe es die, dann lebten wir in einer Welt des Friedens.

"Wenn du das liest, hast du hast du heute sicher schon Gewalt erlebt - vielleicht nur beobachtet oder auch am eigenen Leib erfahren: eine blöde Bemerkung, einen Schubser oder auch Ärgeres. In diesem Stück geht es um genau diese Form von Gewalt: die wir täglich erleben, die wir vielleicht gar nicht so schlimm finden, die uns dann aber doch irgendwie wütend macht. Wie reagiert man da? Soll man sich wehren? Lohnt sich das überhaupt? Und wenn ja, wie? Besprechen? Schreien? Hauen? Rächen? Follow the Rabbit hat sich mit dem Autor Sergej Gößner und vier Spieler:innen zusammengesetzt und das Thema Gewalt untersucht. Schon früh wurde uns klar, dass jeder und jede von uns was anderes darunter versteht. Oft ist nicht einmal die Aufteilung in Täter und Opfer möglich. Und wie Gewalt überhaupt entsteht, hat so viele Gründe, wie es Menschen auf der Welt gibt. Nicht mal, dass Gewalt an sich falsch ist, kann man sagen, denn manchmal gibt es einfach keine Alternativen. Es gibt keine einfachen Antworten oder Ratschläge zu dem Thema, und so ist dieses seltsame Stück dabei rausgekommen.
Hier ein paar vorbereitende Tipps für diese Vorstellung: Relax! Enjoy! Du wirst hier nicht geprüft! Du musst hier nichts verstehen! Wir wissen hier nichts besser als ihr! Ja, das Ganze ist ziemlich weird, aber schau es dir bitte ersteinmal an, bevor du ein Urteil fällst. Danach können wir immer noch reden."

- Martin Brachvogel, Regisseur von "Shoot'n'Shout"

Pressestimmen

Mit schmerzhaften Kindheitserinnerungen, allen voran dem Wehrstich einer sonst friedlich disponierten Hummel, holen Sofia Falzberger, Johanna Martin, Jonas Werling und Nuri Yildiz das Publikum zum Blitztrip in die Welt der Gewalt ab. Der stachelige Brummer durchkreuzt das 60-minütige Spiel immer wieder, bis hin zu Rimski-Korsakows Hummelflug".

Ganz Alltägliches, nichts Spektakuläres wird unter Martin Brachvogel bei „Shoot'n'Shout" (schießen und schreien) angetippt. Wobei es in Sergej Gößners „ab straktem Gemälde aus Worten" (von Lisa Horvath minimalistisch ausgestattet) um Würde, Widerstand und Wut geht, um Stillhalten, sich zur Wehr setzen, reizen und reagieren. Prima durchgezogen vom Schauspiel-Quartett, das trotz allem Ärger mit Komik auch für Gelächter sorgt.

Beschränken sich die Teaser auf eher leichtgewichtige Gewaltmomente, wird doch deren allgemein fast übliche Akzeptanz deutlich, sei es bei Beleidigungen oder psychischen Repressalien. Verhaltens- tipps gibt es keine.

Da bleibt nur Nachdenken.
(Kleine Zeitung, Elisabeth Willgruber-Spitz) 

Team

Mit Sofia Falzberger, Johanna Martin, Jonas Werling, Nuri Yildiz | Regie: Martin Brachvogel | Produktionsleitung/Regieassistenz: Natalie Pinter | Dramaturgie: Nadja Brachvogel | Bühnen- und Kostümbild: Lisa Horvath | Outside Eye: Dirk Schirdewahn

Eine Produktion von Follow the Rabbit (A) und dem Staatstheater Wiesbaden. (D) In Koproduktion mit dem Next Liberty Graz (A) und dem Apollo Theater Siegen (D).

Verlag: Felix Bloch Erben

Follow the Rabbit

Sergej Gößner

Der erfolgreiche Autor Sergej Gößner, 1988 in Ludwigshafen geboren, wurde für sein Debütstück "Irreparabel" 2016 mit dem JugendStückePreis ausgezeichnet. Weitere Werke wie "Wegklatschen. Applaus für Bonnie und Clyde" erhielten den niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis. Sein Stück "lauwarm" gewann den Berganus-Preis und stand auf der Shortlist des Brüder-Grimm-Preises. "Die überraschend seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe" wurde für den Deutschen Kindertheaterpreis 2020 nominiert, und "Der fabelhafte Die" erhielt 2022 eine Nominierung für den KinderStückePreis der Mühlheimer Theatertage.

Gößners Werk "Mongos" wurde 2018 und 2019 im WUK aufgeführt und erhielt die STELLA*2018-Auszeichnung als herausragendes Jugendstück in der Inszenierung von Follow the Rabbit.

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