Wann fall' ich hin und wie steh' ich wieder auf?

© Leonie Humitsch

Wann fall' ich hin und wie steh' ich wieder auf?

Stefanie Sternig und Leonie Humitsch vom Kollektiv kunststoff geben im Interview Einblick in die fragile Performance "MeinAllesaufderWelt", die sich in ihrer Fragilität mit den Worten, der Sprache Ingeborg Bachmanns trifft. Wie kann ich (körperliche) Grenzen als Gruppe oder Individuum überwinden? Will ich das überhaupt? Und was kommt danach?

„MeinAllesaufderWelt“ setzt sich ausgehend von Texten Ingeborg Bachmanns mit den Themen Grenzen und Schweigen auseinander. Leonie Humitsch und Stefanie Sternig stammen beide aus Kärnten, doch es ist nicht nur dieser autobiografische Bezug, der sie mit der österreichischen Autorin verbindet. Auch in deren Themen – der Auseinandersetzung mit Grenzen, der Enge des Tals, dem Ausbrechen, dem Weggehen – wollen und der eigenen Identität – finden sie sich wieder.

Die Produktion haben sie mit einem „bunten Haufen“ von Menschen zwischen Anfang zwanzig und Mitte vierzig erarbeitet. Diese kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen, sind Tänzer*innen, Schauspielstudierende oder Laientheaterdarstellende und hätten aufgrund ihrer Erfahrung kaum Scheu vor der Arbeit auf der Bühne gehabt. Zugleich bringe die Arbeit mit nicht rein professionellen Leuten eine Frische und Unbescholtenheit ins Tun, die Leonie Humitsch und Stefanie Sternig schätzen.

Im Probenprozess wurde viel gelesen, Themen wurden anhand der Lektüre konkretisiert und dann wiederum erneut nach Texten und Gedichten von Bachmann gesucht, in denen Anliegen der Künstler*innen greifbar werden. Drei Texte werden im Stück auch verbal zitiert; viel mehr dienten sie als Recherchematerial, als Unterbau für die Bewegung und die Musik.

Die Performenden übersetzten Texte in ihre individuelle Bewegungssprache und erforschten in der Bewegungsarbeit, was das Thema körperlich mit ihnen macht. Wie ist der körperliche Handlungsspielraum beschaffen und was passiert, wenn ich über ihn hinausgehe? Auf die Körperarbeit wurden wiederum Sätze und Fragmente aus Texten Bachmanns draufgelegt.

Humitsch und Sternig sprechen von einer fragilen Performance, die sich in ihrer Fragilität mit den Worten, der Sprache Bachmanns trifft. Während Bachmann sich mit dem Thema Grenze jedoch durchaus auch auf geografischer Ebene auseinandersetzte, geht es in „MeinAllesaufderWelt“ erstmal um die individuellen Grenzen. Wie kann ich (körperliche) Grenzen als Gruppe oder Individuum überwinden? Will ich das überhaupt? Und was kommt danach? Auch das Thema Schweigen wird vom kollektiv kunststoff auf das Individuum heruntergebrochen. Wann sage ich etwas? Wann nicht? Ist Schweigen eine bewusste Entscheidung? Wann mache ich mich angreifbar, indem ich Dinge anspreche und beim Namen nenne?

Die Performenden bringen ihre persönlichen Zugänge zu diesen Themenkomplexen in die Produktion ein und für das Publikum bleibt – nicht zuletzt durch den Fokus auf Bewegungssprache – ein großer Interpretationsspielraum.

Welche Rolle das Material Holz in der Performance spielt und wer beziehungsweise was „MeinAllesaufderWelt“ ist, erfahrt ihr im Gespräch!


Franziska Köberl, Mareike Heitmann und Felicitas Lukas haben sich über den InsideOut WUK performing arts Club kennengelernt und dabei den gemeinsamen Wunsch entwickelt, einen Podcast zum Thema Performancekunst zu gestalten. Unterstützt werden sie dabei von der WUK performing arts Leitung (Esther Holland-Merten und Ulli Koch).

Performative Kunst kann überall stecken: Im alltäglichen Leben, in Kulturinstitutionen, im theatralen, musischen und bildnerischen Kontext, im privaten und im öffentlichen Bereich. Sie begeben sich auf die Suche und nähern sich dem Begriff Performancekunst über Theorie und Praxis an. Mittels Gesprächen, Interviews und durchs eigene Tun tauchen sie in eine vielfältige Welt.

Die Hörer_innen laden sie dazu ein, sie auf dieser Reise zu begleiten und selbst forschend tätig zu werden.

Auf folgenden Plattformen sowie dem Podcast-Reader eures Vertrauens findet ihr den Podcast:


Fr 26. / Sa 27. April | 19:30 Uhr

Saal

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