Von der Fabrik zur Schule zum Kulturzentrum

Von der Fabrik zur Schule zum Kulturzentrum

Die Baugeschichte des WUK

Mit zahlreichen Abbildungen, alten Fotografien, Stichen, Karten zeichnet die Arbeit von Susanne Baume die Entwicklung von den ersten Gebäuden der Maschinenfabrik zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Gebäude in der Währinger Straße nach.

Der Stich zeigt die gesamte Anlage um 1866. Copyright: Wien Museum

Die ursprüngliche Nutzung

„Die „Wiener Zeitung“ von 1861 beschrieb die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Fabrik mit ihren Arbeitsgeräten. Es soll eine Eisengießerei, eine Schmiede und eine Modelltischlerei gegeben haben. Alle Fabrikseinrichtungen waren auf dem neuesten Stand. So gab es in der Eisengießerei einen Kupol- und einen Flammofen. Die Schmiede besaß zwei Schweißöfen und zwei Dampfhämmer. Eine Dampfmaschine mit 60 PS betrieb über Transmissionen zahlreiche Arbeitsmaschinen. Außerdem gab es Drehbänke, Bohr-, Hobel-, Schraubschneid- und Fräsmaschinen. Die Modelltischlerei besaß eine Zirkularsäge und Endlossägen. Zudem hatte Sigl (Georg Sigl 1811- 1887, Bauherr und Fabriksbesitzer) eine Sammlung von über 20.000 Gussformen.

In der Fabrik wurden alle möglichen Maschinen hergestellt, von Werkzeugmaschinen, Dampfmaschinen, Mühl- und Triebwerken, Ölpressen, Dampfkesseln und Armaturen bis hin zu Tendern, Drehscheiben, Stationspumpen und Brücken.

Außerdem produzierte Sigl eine große Zahl an Schnellpressen in der Fabrik. Ab 1857 kamen Lokomotiven hinzu. Sigl ging bei der Entwicklung ein Risiko ein, denn er konnte im Vorfeld keine Aufträge lukrieren. Er brauchte zwei Jahre, bis er für seine erste Lastenzuglokomotive „Gutenberg“ einen Käufer fand. Die potenziellen Abnehmer für Lokomotiven waren es nicht gewohnt sie im Inland zu kaufen, außerdem hatten sie Skepsis, diese von einer Maschinenfabrik zu bekommen, in der vorher noch keine gebaut worden war. Als endlich mit diesen Ressentiments gebrochen wurde und die Produktion von Lokomotiven in Gang kam, musste auch die Maschinenfabrik dementsprechend erweitert werden.

Sigls wichtigste Erzeugnisse waren unter anderen der Dachstuhl der Votivkirche, die Bühnenmaschinerie für die Oper, die Eisenkonstruktion für die Eisenbahnbrücke über die Wien nach Penzing und eine Dampfmaschine für die Kaiser-Ferdinand- Wasserleitung in Wien (1860).“
Aus Susanne Baume, Das WUK. Die Baugeschichte von der Fabrik - zur Schule - zum Kulturzentrum, Diplomarbeit an der TU, Wien 2016

Um 1870. Copyright: Wien Museum

Die Baugeschichte von der Fabrik zur Schule zum Kulturzentrum.
Diplomarbeit von Susanne Baume

Zum Download

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

WUK Fassade Ziegelbau mit Fenstern.Artikel lesen

Kulturräume sichern!

Die selbstverwalteten Kulturräume in Wien benötigen dringend mehr Mittel

Artikel lesen

Die Rohheit an der Macht...

...und was man dagegen tun muss.