Depressed? It might be 2020
Seit 2018 arbeitet saft queerfeministisch und kollektiv. saft ist nicht nur ein Theaterkollektiv, sondern auch als eine Art Plattform zu verstehen, die sich weiterentwickelt, Grenzen auslotet und verschiedene Mitstreiter_innen für Projekte zur Mitarbeit einlädt. Wichtig sind den Kollektiv-Mitgliedern gleichberechtigte Arbeit auf allen Ebenen und gemeinsame Entscheidungsprozesse.
“Politische Depression” ist safts Sujet zu “Burning Tissues - transform your emotion into motion”. Politische Depression meint u.a. die Verwobenheit politischer und privater Elemente; also auch, dass Institutionen und Politik beeinflussen, wie wir im Privaten Emotionen und Gefühle erleben. Wenn es zum Beispiel heißt, wir seien für unser Wohlergehen ausschließlich individuell verantwortlich, verdeckt das die Umstände, die beeinflussen, wie wir uns fühlen, erklärt saft. Ulli Koch: “Das wirkt sich dann direkt auf die politische Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit aus und beeinflusst so auch nochmal das Individuum?!” saft: “Der Begriff möchte so ein bissl in den Mittelpunkt stellen, dass politische Entscheidungen sich auch in unserem privaten Erleben wiederfinden lassen. ... Es gibt da zwei Extreme: auf der einen Seite schließt die politische Depression mit ein, das Menschen sich als politisches Subjekt entziehen und sagen 'Politik hat mit mir nichts zu tun', aber es schließt genauso mit ein, dass 'ich als Aktivistin immer wieder an die gleichen Grenzen stoße... meine Arbeit illegalisiert wird'... dadurch entsteht auch wieder ein Frustmoment… man stößt an emotionale Grenzen.”
Strukturelle Ausgrenzung, wie Kolonialismus und Rassismus, sind Themen, die zwangsläufig dazugehören. Unruhe, weniger die Wut, bildet dabei den Grundtenor der Arbeit des Kollektivs. Wenn die Struktur nicht kritisiert wird, zwingt das die Menschen in die Arbeit mit sich selbst. Therapie spielt also auch eine Rolle in safts aktueller Digitalperformance; ein Thema, das sie zunächst ganz anders ausschöpfen wollten. Pandemiebedingt landen sie dann doch beim Format Teleshopping und TV. Erfahrt mehr im Gespräch mit Ulli Koch und saft in der Folge 9.
"Burning Tissues" am 3.2.2021 um 20:30 als Livestream kostenfrei auf okto.tv. Mehr Informationen auf der Eventseite.
Franziska Köberl, Mareike Heitmann und Felicitas Lukas haben sich über den InsideOut WUK performing arts Club kennengelernt und dabei den gemeinsamen Wunsch entwickelt, einen Podcast zum Thema Performancekunst zu gestalten. Unterstützt werden sie dabei von der WUK performing arts Leitung (Esther Holland-Merten und Ulli Koch).
Performative Kunst kann überall stecken: Im alltäglichen Leben, in Kulturinstitutionen, im theatralen, musischen und bildnerischen Kontext, im privaten und im öffentlichen Bereich. Sie begeben sich auf die Suche und nähern sich dem Begriff Performancekunst über Theorie und Praxis an. Mittels Gesprächen, Interviews und durchs eigene Tun tauchen sie in eine vielfältige Welt.
Die Hörer_innen laden sie dazu ein, sie auf dieser Reise zu begleiten und selbst forschend tätig zu werden.
Auf folgenden Plattformen sowie dem Podcast-Reader eures Vertrauens findet ihr den Podcast: