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Performance, Tanz, TheaterPerformance

toxic dreams: The Dead Class

Ein Musical

Jemand, dessen Namen wir noch nicht kennen, aber mit einem druckfertigen Gesicht, dessen Gewissen angesichts der Fakten rein ist, vielleicht gar nicht sehr weit von uns entfernt, bereitet am Vorabend eines Massakers eine Biographie seiner Mentalität vor. Es ist ziemlich sicher ein Er, und er ist unglücklich, und er ist bereits voll bewaffnet. Wahrscheinlich ist er auf Zoloft. Vermutlich ist er noch unberührt, mit einer Vergangenheit der Isolation. Er mag vielleicht Tierquälerei oder Death Metal-Musik, und die Chancen stehen gut, dass man sagen wird, er habe am Asperger-Syndrom oder ADHS gelitten. Die Filme, die er mag, werden eine Geschichte über ihn und sein verschobenes Selbstbild erzählen. Vielleicht gab es ein Mädchen, das ihn abwies. Ist er älter, war es vielleicht ein Chef, der ihn runtermachte, aber eher wahrscheinlich die Gesamtheit der ‚Gesellschaft’. Es kann gut sein, dass er ein Videospiel-Experte ist und sich in einer nationalen Rangliste eingetragen hat – möglicherweise nimmt er sogar im Leben eine Rolle ein, die einen Status widerspiegelt, in dem er sich im Spiel sieht. Er schreibt wohl Gedichte. Sieht sich Pornos an. Und es wird Zeiten geben, wo er tagelang nicht schläft, nur Cola trinkt, auf seinem iPod Musik hört und auf den Liedern aufbauende Szenarien erträumt. Bestimmt hasst er Sportskanonen, die manchmal gutaussehenden und im allgemeinen selbstbewussten Jungs, die in der Schule die Mädchen aufreißen. Jene, die er hasst, hasst er mit aller Macht. Er könnte Mädchen abstoßend finden. Er glaubt, dass er ein Gedankensystem hat, sein eigenes, an das Erziehung oder Geschäftsphilosophie nicht heranreichen, und seine Minderwertigkeitsgefühle verkehren sich schnell ins Bombastische. Er ist einsam. Und der größte Fehler, den er begeht, ist die Vorstellung, dass es niemanden wie ihn gibt. Denn es sind nicht wenige, die wie er sind, und manche von ihnen schreiben bereits eine lange Nachricht an die Nachwelt…


Die Beteiligten

toxic dreams wurde 1997 von Kornelia Kilga (Produzentin) und Yosi Wanunu (Regisseur und Autor) gegründet. Seither hat die Gruppe mehr als 80 Eigenproduktionen realisiert. toxic dreams erarbeitet in kollaborativen Verfahren im Rahmen von mehrjährigen Arbeitszyklen ästhetisch und formal sehr variantenreiche Formate. Der aktuelle Zyklus Real Fiction widmet sich der Bedeutung des (politischen) Narrativs im Spannungsfeld von Wahrheit und Fiktion. Letzte Produktionen: The Bruno Kreisky Lookalike – A Sitcom in 10 Episodes, After the End and Before the Beginning, The Art of Asking Your Boss for a Raise, The Adventure of Yoli Balulu and his Gang of Misfits. www.toxicdreams.at

Sänger/Schüler

Vladimir Cabak (Student No. 5) Geb. und aufgewachsen in Montenegro, lebt seit 2016 in Wien. Er befindet sich im letzten Jahr des Bachelorstudiums für klassischen Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Mitbegründer des Quartetts "Boureque" und Mitglied des Arnold Schönberg Chores. Neben zahlreichen Liederabenden war er u.a. in den Rollen von Monostatos, Don Basilio (W. A. Mozart), Staudinger (Diwiak/Ferek-Petric) und Luka (Neuwerth, Müller/Danler) zu erleben. Zusammenarbeit mit Beverly Blankenship, Nikolaus Habjan, Christoph Waltz, Daniel Foky, Kristine Tornquist, Romy Haag u.a., Auftritte in Opernäusern in Konzertsälen in Wien und europaweit, Schlosstheater Schönbrunn, Wiener Kammeroper, Theatre des Champ-Elysees, Elbphilharmonie u.w.

Johannes Deckenbach (Student No. 2) wuchs in Berlin auf und bekam früh Trompeten- und Klavierunterricht. Während seiner Schulzeit spielte er in verschiedenen Orchestern, Big Bands und Ensembles. Nach dem Abitur zog er in die Niederlande um dort Psychologie zu studieren. Mit dem Bachelor in der Tasche entschloss er sich, ohne jegliche Vorerfahrung, Schauspieler zu werden und studiert seit Sommer 2020 am Max Reinhardt Seminar. 

Tobias Resch (Student No. 1) ist in Niederösterreich geboren. Straßentheater, Akrobatik und Gesang brachten ihn während seiner Schulzeit zur darstellenden Kunst. Von 2016 – 2020 studierte er Schauspiel an der MUK Wien. Er spielte unter anderem am Wiener Volkstheater sowie am Wiener Burgtheater und ist in diversen Filmproduktionen zu sehen.

Jonas Tonnhofer (Student No. 3) geb. 2005, besucht derzeit die 7. Klasse des ORG der Wiener Sängerknaben mit einem Schwerpunkt „vocal“, er spielt Trompete und Klavier. Seit seinem 9. Lebensjahr steht er auf der Bühne der Volksoper Wien, erst mit dem Kinder-, derzeit mit dem Jugendchor. Er spielte dort u.a. Friedrich Trapp in „Sound of Music“, in „Zauberer von Oz“, „Der Teufel auf Erden“, „Gypsy“, „La Boheme“, „Hoffmanns Erzählungen“ und mehr. An der Bühne Baden debütierte er in „Showboat“, mit dem PCA im Theater Akzent, mit teatro im ORF mit „Die Große Chance der Chöre“ und in mehreren Produktionen am Stadttheater Mödling. Er performte auch in Claudia Bosses/Theatercombinats „Oracle and Sacrifice“. https://www.tonnhofer.com/

Marko Trajkovski (Student No. 4) Der makedonische Bariton Marko Trajkovski studierte Konzertfach Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Bühnen-musikalische Erfahrung sammelt er schon mit jungen Jahren vor allem in der volkstümlichen, aber auch der klassischen Musik. Neben Konzerten und Liederabende, u.a. Lieder Zyklus „Frühe Birken“ von Oskar Gigele. Er verkörperte bereits eine Vielzahl an Rollen des gängigen Opernrepertoires, wie zum Beispiel Figaro (aus Die Hochzeit des Figaro, Mozart), Talbot (aus Maria Stuarda, Donizetti), der Mann mit dem Maulesel & Zweiter Strolch (aus Die Kluge, Orff), Schaunard (aus La Bohème, Puccini) u.a. Bariton des Vokalensembles „BOURÈque“. Im März 2022 debütiert er an der Kammer Oper Wien als un ufficiale in Il barbiere di Seviglia von Gioachino Rossini.

Markus Zett (Lehrer) erhielt seine Schauspielausbildung in Linz an der Anton Bruckner Uni, in Zürich, München sowie in den US. Seit 2010 ist er Ensemblemitglied des fastfood Improvisationstheaters München sowie von die zebras in Linz, seit 2000 ist er künstlerischer Ko-Leiter des theaternyx in Linz. Zahlreiche Eigenprojekte als Entwickler, Performer und Regisseur. Er arbeitet außerdem mit anderen freien Gruppen und spielte die Hauptrolle in mehreren Spiel- und Kurzfilmen. Seit 2014 ist Markus fixes Ensemblemitglied von toxic dreams und hat seither tragende Rollen in allen Produktionen gespielt. www.markuszett.com

Live Band

Boris Hauf (ts, p, keys) Ist Multiinstrumentalist, Komponist, Produzent und Performer. Er hat um die 50 Alben produziert, komponierte für 40 Performance-, Tanz- und Videoproduktionen, 12 Ensembles und 7 Filme, initiierte und kuratierte mehrere Festivals und Konzertserien, u.a. Chicago Sound Map, Playdate (Berlin), Cenesthesia Screen Concerts (Berlin). Er tourt weltweit mit einer Auswahl an Bands und in performativen Kontexten. Aktuelle Bands: Clark, Owl & Mack, Next Delusion, The Peeled Eye. Boris ist Keyboarder/Multiinstrumentalist der Band Naked Lunch und führt das Independent Label Shameless.

Simon Usaty (g, bjo) geboren in Wien, Musiker und Komponist, aktiv u.a. in den Formationen Protestant Work Ethic und Loose Lips Sink Ships. Veröffentlichte zuletzt als Protestant Work Ethic die Platte My Idea Of Fun (Konkord 2020), ein "geniales, komplexes und zugleich zugängliches Werk, dass sich mit jedem Mal Hören mehr erschließt" (FM4). Arrangiert und singt für den Subchor, arbeitet am Demokratiezentrum Wien.

Martin Siewert (g, electronics) geboren 1972, lebt und arbeitet in Wien. Martin arbeitet als Gitarrist & Improvisator, aber auch als Komponist in akustischen und / oder elektronischen Kontexten; zahlreiche Kollaborationen, und Kompositionen für Theater, Tanz & Film. Aktuelle Projekte u. Bands u.a.: RADIAN (mit Martin Brandlmayr & John Norman), ALSO (Duo mit Katharina Ernst) TRAPIST (mit Martin Brandlmayr & Joe Williamson), DUO SIEWERT / KLEMENT (mit Katharina Klement), FAKE THE FACTS (mit dieb13 & Mats Gustafsson) THE PEELED EYE (mit Boris Hauf, Steve Heather & Christian Weber); Martin komponierte für und spielte in mehreren Produktion von toxic dreams, u.a. Sleep, Pink Vanja, The Mystery of the Enchanted Cars, zuletzt Morton Feldman Says

Michael Strohmann (b) ist Komponist und Medienkünstler. Er studierte Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und angewandte Kunst in Wien sowie Sound Design an der FH-Joanneum/KUG Graz. Er beschäftigt sich mit der Gestaltung von visuellen, taktilen und akustischen Erfahrungen: in interaktiven Edutainment-Anwendungen, Klanginstallationen und induzierten Halluzinationen.Michael ist Teil der Musik/Performance Gruppe Fuckhead, mit der er seit 1991 international auftritt und mehrere Tonträger veröffentlichte. Als fixes Ensemblemitglied von toxic dreams ist er für die audiovisuelle Komponente vieler Produktionen verantwortlich.

Didi Kern (dr, perc) geb. 1963. Ist Schlagzeuger und Percussionist. Seine Musik umspannt ein weites Genrespektrum, von Rock über Improvisation bis Hardcore Electronics. Er ist Drummer der österreichischen Bands „Bulbul“ und „Fuckhead“ sowie DEK-TRIO, Poisonous Frequencies, M.A.D. und in Duos mit Philipp Quehenberger und Mats Gustafsson.

Susanne Gschwendtner (voc, perc) studierte Schauspiel an der EAST 15 Acting School in London. Sie spielte seither in zahlreichen Theaterproduktionen in London und UK (zuletzt The Flood in der Draper Hall und beim Edinburgh Festival). In Wien arbeitete sie u.a. mit Alexandra Reill sowie im Werk X (Die Räuber). Zahlreiche Film- und Fernsehrollen im In- und Ausland (u.a. Der Tote am Teich sowie Wir sind am Leben, R: Nikolaus Leytner; in Israel Low Tide, R: Daniel Mann. Seit 2018 theatrale Liederabende mit „Krawalle & Liebe“ mit Miriam Fussenegger und Klaus Erharter. Im Jahr 2016 stieß sie zu toxic dreams und ist seither Ensemblemitglied.www.susannegschwendtner.com

Paul Horn (Bühne) geb 1966. Studierte Design/Experimentelles Gestalten/Bühnen- und Filmgestaltung in Rhode Island und an der Angewandten in Wien. Seit 1998 Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Linz.Seit 1997 zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, mehrfach preisgekrönte Kurz- und Experimentalfilme für Kino und Fernsehen, Präsenz bei vielen Festivals. Als Bühnenbildner arbeitet Paul Horn bereits seit 2015 mit toxic dreams, er entwarf und realisierte die Ausstattung für die Mehrzahl der Produktionen, zuletzt “The Bruno Kreisky Lookalike – A Sitcom in 10 Episodes”, „The Art of Asking Your Boss for a Raise“ und „After the Ende and Before the Beginning“. www.paulhorn.at

Yosi Wanunu (Text und Regie) ist Regisseur und Autor, studierte Kunstgeschichte, Theater und Film in Israel, Europa und den USA. Auf seinen mehrjährigen weltweiten Arbeitsreisen trainierte er viele Spiel- und Inszenierungstechniken und -stile. Vor seinem Umzug nach Wien im Jahr 1997 lebte und arbeitete er acht Jahre lang in NYC , u.a. im BCBC, im Ohio Theatre, La Mama ETC, im Here und im Ontological-Hysteric Theatre von Richard Foreman. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Labels toxic dreams , mit dem er seit 1997 mehr als siebzig Eigenproduktionen realisierte. Daneben arbeitet er mit anderen freien Gruppen sowie im Auftrag von Institutionen im europäischen Raum;  Vorträge und Lehrtätigkeit im Performancebereich.

Tickets

Aufgrund der COVID-19 Pandemie und der Vorgabe des Contact Tracing (Nachvollziehbarkeit wer zu welchem Zeitpunkt welche Veranstaltung besucht hat) bevorzugen wir es, wenn ihr eure Tickets online kauft. Bei allen Veranstaltungen im Saal und Foyer gilt die 2-G-Regel (geimpft oder genesen). In allen Innenräumen des WUK gilt FFP2-Tragepflicht. Die genauen Details findet ihr in unserem Corona-Präventionskonzept. Eine Übersicht über unsere Preispolitik findet ihr hier.

Wir sind bereits ausreserviert, es besteht die Möglichkeit an der Abendkassa noch Tickets zu erwerben, wenn eine reservierte Karte nicht abgeholt wird.

  • Freitag, 14. Jänner 2022, 19:30 Uhr
  • Samstag, 15. Jänner 2022, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 16. Jänner 2022, 19:30 Uhr

App ins WUK! Mit der TicketGretchen-App noch schneller Karten sichern.

Studierende und Inhaber_innen eines Kulturpasses melden sich mit ihren Kartenwünsche sowie einem Scan oder Foto des gültigen Ausweises bitte bei performingarts@wuk.at.

Hinweise

Die Performance "The Dead Class" dauert 1 Stunde 50 Minuten ohne Pause.
Triggerwarnung: In der Performance wird das Thema Gewalt behandelt.
Die Vorstellung ist in englischer Lautsprache.
Es wird Nebel eingesetzt.
Es wird kurze Momente mit Stroboskoplicht geben.
Für das Publikum stehen Sitzplätze auf Sesseln zur Verfügung.
Das WUK ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (U6, Straßenbahn 37, 38, 40, 41, 42).
Der Zugang zu Saal und Foyer ist stufenlos, es gibt eine Toilette mit Haltegriffen. Es stehen zwei Rollstuhlplätze zur Verfügung. Bitte melde dich bei uns, wenn du einen reservieren möchtest.

Bei allen Fragen erreichst du uns unter performingarts@wuk.at oder das Infobüro unter 01 401 210

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(Stiege 3, Erdgeschoß, barrierefrei)

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