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Kunsthalle Exnergasse

Performance, Tanz, TheaterAusstellungInstallationPerformance

Otmar Wagner: Kabinett der Erschöpfung

Environment / Performance

Otmar Wagner orientiert sich in seiner neuen Arbeit nicht wie sonst an THEMEN, sondern an angesammeltem, archivierten MATERIAL. Wagner entwirft ein Kabinett, eine Landschaft, eine Insel aus all dem Zeug, dem „unnützen Plunder“ (Georg Christoph Lichtenberg über die Wunderkammer), aus all den Materialien, die sich in seiner künstlerischen Praxis angehäuft haben. Material, das ihn umgibt, sich in Erinnerung ruft, ihn herausfordert, und auf das er immer wieder zurückgreift, um ein oft unmöglich erscheinendes Weiter-Arbeiten zu ermöglichen.

Im Zentrum des (Ausstellungs-)Raumes steht ein Regalsystem, in das das performative Potential eingelagert ist: ca. 80 weiß gestrichene Bananenkisten, zahlreiche Kleinkisten mit Kleinkram, Alukoffer mit technischem Spezialequipment, also Kameras, Videomischpulte, Effektgeräte, Pyro-Material,  Midi-Taster/-Schalter/-Piezos, ergänzt durch Kisten mit Schallplattenspielern, einer Boom-Box, einer Menge kurioser Kartographien, einer kopfkompatiblen Discokugel, Spezialhalterungen, Akkuschrauber, Bohrhämmer, Lötkolben, Schrumpfschläuche. Kleinmodelle, kinetische Apparaturen, Schauobjekte werden Teil der Ausstellung sein, eine Fitnesslounge wird es geben, einen Miniatur-Themenpark, mind maps.

In Wagners Wunderkammer wird der Wert der Dinge nicht verhandelt. Die Dinge sind, wie sie sind. Im Kontext laden sie sich bedeutungsvoll auf, oder verschwinden, sie leben oder sterben, je nach Lesart der Betrachter_innen.

An jedem Ausstellungstag finden ab 19:30 Uhr Aktionen statt, u.a. von Otmar Wagner, Lars Moritz (Lecture-Performance), Berit Glanz (Lesung), Vocal Naps (Schlafjodeln) und Toti Denaro. (Tamburello)

Die Beteiligten

Otmar Wagner, geb. 1966, hat "Angewandte Theaterwissenschaft" an der Universität Gießen und "Objekttheater" an der Hoogeschool voor de Kunsten, Amsterdam studiert. Seit 1992 arbeitet er als freischaffender Performancekünstler, Bühnenbildner, Darsteller, Dramaturg und Regisseur. Derzeit entwickelt Wagner vorwiegend Essay-Performances und multimediale Konzert-Performances, wie z.B. den Essay-Performance-Zyklus 'WUNDE WELT' (2017-18) und die Konzert-Performance-Show 'KRANK IN EUROPA' (2019). Darüber hinaus lehrt er 'Performance-Theorie' an der Kunstuni Graz (SS 2021, WS 2021/22).
Mit WUK performing arts verbindet ihn eine 'Langzeitbeziehung'.

Lars Moritz ist Performance-Künstler und experimenteller Stadtforscher. 2010 gründete er das Institut für Alltagsforschung, eine Plattform für künstlerische Recherchen und direkte Aktionen im urbanen Alltag. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Schönheit und Politik des urbanen Alltags sowie die künstlerische Wissensproduktion als subversives Infotainment. Als Teil des Kollektivs irreality.tv dreht er partizipative und interventionistische Webserien.

Berit Glanz, geboren 1982 in Preetz, ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie studierte Skandinavistik und Theaterwissenschaften in München, Reykjavik und Stockholm. Nach ihrem Abschluss verbrachte sie einige Zeit in Island, nach ihrer Rückkehr arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neue Skandinavische Literaturen des Instituts für Fennistik und Skandinavistik der Universität Greifwald. Sie arbeitete als Gastkuratorin des Filmfestivals Cost Mediale und bei der Produktion diverser Musikvideos. Nebenbei übersetzt sie Literatur aus dem Norwegischen, Schwedischen und Isländischen. Ihr Debüt als Romanautorin gab sie mit ihren Werk "Pixeltänzer" (2019). Seit 2021 lebt sie in Reykjavik, wo sie derzeit an der Finalisierung ihres zweiten Romans arbeitet, der im März 2022 erscheinen wird.

VOCAL NAPS ist ein Format, in dem die Künstler_innen im Rahmen kurzer Naps an ungewöhnlichen Orten im öffentlichen Raum unterschiedliche Verbindungen mit vokalen Experimenten, derzeit vordergründig basierend auf Jodlern, eingehen. Die dramaturgische Handlung ist dabei auf ein Minimum reduziert. In Auseinandersetzung mit dem Aufführungsumfeld ergeben sich ortsspezifische Klanginstallationen performativem Charakters. Konzept: Anne Glassner, Nicole Krenn, Mona Rabofsky div. Mitwirkende, u.a.: Patricia Bustos, Karin Diaz, Hartwig Hermann, Regina Hügli, Dominik Krenn, Fred Riegler, Lena Saukel, Elia Stefan

Toti Denaro, geb. 1975, ist Percussionist und Komponist. Neben seiner eigenen Band 'Toti Denaro Quartet' ist er Mitbegründer der Band 'Vucciria'. Daneben Zusammenarbeit unter anderem mit Pippo Pollina, Giorgio Conte, Mimmo Cavallo, Aida Satta Flores, Luciana Turina. Der gebürtige Sizilianer lebt seit 2007 in Graz.

Sophie Eidenberger absolvierte 2014 den BA der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Im Anschluss arbeitete sie als freie Requisiteurin u.a. für Kornel Mundruczco und Luk Perceval am Hamburger Thalia Theater. Nach div. Szenenbildassistenzen an der Filmuniversität Babelsberg und der Wiener Filmakademie arbeitete sie im Szenenbilddepartment des "Neo Magazin Royale". Seit 2018 studiert sie an der Akademie der Bildenden Künste Szenographie (Klasse Anna Viebrock). 2019 entstand im Rahmen der "Musiktheatertage Wien" in Zusammenarbeit mit der Dramaturgin und Cellistin Stefanie Prenn das erste "Kapitel X" von "Ulyssesland", das 2020 mit "Kapitel VI" im Rahmen eines performativen Livestreams fortgeführt wurde. Seit 2019 Zusammenarbeit mit dem Performancekünstler Otmar Wagner sowie dem Choreographen Nikolaus Adler. Weiters fungierte sie für ON THE EDGE, festival für experimentelle zirkuskuns im WUK als raumdramaturgische Beratung des Formats "Le Manege".

Mathias Lenz, geb. 1980 in Linz, Kindergarten, Volksschule, AHS Matura, Präsenzdienst, Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien bei Elfriede Ott und Elevenvertrag am Wiener Burgtheater. Dann doch lieber Performancekünstler geworden. Seitdem Arbeiten in wechselnden Konstellationen und Kontexten an den vermeintlichen Grenzen zwischen Objekttheater, Live Art und Maschinenbau.

Katharina Fischer, geb. 1987 in Hamburg hat Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert und ist ausgebildete Theaterpädagogin. Seit 2017 Beiträge zu Kultur, Literatur und Theater für das feministische Magazin 'an.schläge'. Als Theaterpädagogin ist Katharina Fischer seit 2016 unter anderem mit ihrem Verein Starke Stimmen in Wien tätig. Sie setzt Projekte und Workshops in Kooperation mit dem Dschungel Wien, dem Kosmos Theater Wien, der Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien und verschiedenen Schulen in Österreich und Deutschland um. Ihr Fokus liegt auf gendersensibler Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersgruppen, Projekten für die Zielgruppe LGBTIQ, sowie auf der spielerischen Vermittlung von Kinderrechten an Wiener Volksschulen. Den Schwerpunkt ihrer schreibpädagogischen Workshops legt sie auf ein kreatives Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene unter anderem zu queeren Themen und Lebensentwürfen.

Tickets

Aufgrund der COVID-19 Pandemie und der Vorgabe des Contact Tracing (Nachvollziehbarkeit wer zu welchem Zeitpunkt welche Veranstaltung besucht hat) bevorzugen wir es, wenn ihr eure Tickets online kauft. Bei allen Veranstaltungen gilt die 2-G-Regel (geimpft oder genesen). In allen Innenräumen des WUK gilt FFP2-Tragepflicht. Die genauen Details findet ihr in unserem Corona-Präventionskonzept. Eine Übersicht über unsere Preispolitik findet ihr hier.

Die Installation kann mit einem Ticket im Zeitraum von 18 bis 21:30 Uhr besucht werden. Täglich findet um 19:30 Uhr eine performative Aktion statt. Wir bitten zu berücksichtigen, dass ab 19:30 Uhr aus Pandemiegründen nur 25 Personen gleichzeitig im Raum sein dürfen. Wir empfehlen euch daher, euch ehestmöglich ein Ticket zu sichern.

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Studierende und Inhaber_innen eines Kulturpasses melden sich mit ihren Kartenwünsche sowie einem Scan oder Foto des gültigen Ausweises bitte bei performingarts@wuk.at.

Hinweise

Der Zugang zur Kunsthalle Exnergasse ist leider ausschließlich über Stufen möglich.
Die Ausstellung kann ab 18 Uhr besucht werden. Täglich finden um 19:30 Uhr performative Aktionen statt. Wir bitten zu berücksichtigen, dass ab 19:30 Uhr aus Pandemiegründen nur 25 Personen gleichzeitig im Raum sein dürfen. Wir empfehlen euch daher, euch ehestmöglich ein Ticket zu sichern.
Die Begleitmaterialen, Hinweise vor Ort und die performativen Aktionen sind in deutscher Schrift- bzw. Lautsprache.
Es wird Nebel eingesetzt.
Es stehen Hocker als Sitzgelegenheit zur Verfügung.
Das WUK ist gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen (U6, Straßenbahn 37, 38, 40, 41, 42).

Bei allen Fragen erreichst du uns unter performingarts@wuk.at oder das Infobüro unter 01 401 210

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