Jette Loona Hermanis & Anna Ansone: FrostBite
„Eine Partitur, die nur aufgeht, indem man sich der Wahnvorstellung völlig hingibt“: Das ist Jette Loona Hermanis’ FrostBite. Eine auf den ersten Blick verworrene, nukleare Winterwelt, bevölkert von Polyclay-Arbeiten der Künstlerin Sofija Frančeska Putniņa sowie einer eigenartigen, aus drei Personen und einer Wurzel bestehenden Familie. Aber es dauert nicht lange, bis wir uns selbst sehen hinter den Hautprothesen (von Martina Gofman) und dem außerirdisch anmutenden Make-up, hinter ihren sonderbaren Erziehungsmethoden die Rituale ausmachen können, die wir uns selbst und einander täglich auferlegen. Hermanis liefert gemeinsam mit Co-Performer*innen Anna Ansone und Krišjānis Elviks ein Mutter-Vater-Kind-Spiel der besonderen Art und macht spürbar, wie uns unser Bedürfnis nach vorinstallierten Rollen und Regeln bis in die abstruseste Fantasie hinein verfolgt.
EN
“A score that can function only through utterly committing to the delusion”: that is Jette Loona Hermanis’ FrostBite. A seemingly convoluted, nuclear world of winter, populated by polyclay works of artist Sofija Frančeska Putniņa and a peculiar family consisting of three people and a root. But it doesn’t take long until we start to recognise ourselves behind the skin prosthetics (by Martina Gofman) and the alien-seeming make-up, until their strange educational methods resemble the rituals that we like to impose on ourselves and each other on the daily. The eccentric way in which Hermanis and her co-performers Anna Ansone and Krišjānis Elviks “play house” makes palpable how our desire for pre-installed roles and rules control even our deepest and most abstruse fantasies.
impulstanz 2024
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