
Sa 22.11. und So 23.11.2025
Projektraum
D
Chaoum
Die Stimme geht dem Wort voraus und ermöglicht, dass es verstanden wird. (Mladen Dolar)
Im Zentrum von Chaoum steht ein Wesen, das mit seiner Stimme und seinem Körper Laute hervorbringt, sich allmählich artikuliert, eine Sprache (er)findet, um wieder in ihren phonetischen „soundsense“ zu wechseln. Die Grenze zwischen Klang und Bedeutung, zwischen stimmlichem Laut und semantischem Inhalt bleibt eine permanente Reibefläche.
Der Begriff des Chaos, der offene Raum ist hier nicht Mangel, sondern Hallraum für die Stimme. Die Ursilbe AOUM, der intonisierte Atem, spannen inhaltlich einen Bogen und treffen sich im Titel des Projekts.
Der Körper der Darstellerin wird zur mehrschichtigen Skulptur aus sich überlagernden klanglichen und bildlichen Reflexionsflächen. Einerseits mischt er sich als Klangkörper mit acht Lautsprechern und zwei Klangblechen, andererseits wird er mit analogen Diaund Overhead-Projektoren belichtet und live berzeichnet. Das Klavier ist Resonanzund Echoraum der Artikulation, das physische instrumentale Gegenüber, mit dem kommuniziert wird. Die Stimme von Christian Reiner bleibt im virtuellen, körperlosen Vorstellungsraum.
In einer Welt, in der „real“ und „fake“, menschliche und künstliche Stimmen kaum auseinanderzuhalten sind, bewegt sich Chaoum bewusst in einem offenen Bedeutungsfeld, das Zusammenhänge im freien lyrischen Netz belässt, in dem die Kraft der Stimme in verschiedenen Facetten entfaltet werden kann.
Katharina Klement – Konzeption, Produktion, Komposition, Klavier, Elektronik; Isabelle Duthoit – Stimme, Performance; Sabine Maier – Visuelle Gestaltung; Vera Liulko – Kostüme; Christian Reiner – Off-Stimme; Julian Hruza – Bühnenbauten; Anat Stainberg – oeil extérieur; Christina Bauer – Klangregie; Mersolis Schöne – Filmische Gestaltung, Dokumentation; Miriam Jochmann – Produktionsassistenz; Margret Kreidl, Ernst Herbeck, Lynn Book - Texte; Oswald Egger -Textfragmente;







