ON THE EDGE Rahmenprogramm
Begleitend zu dem performativen Programm, werden während dem Festival ON THE EDGE begleitend zwei Fotoausstellungen, eine Installationen und eine Videoinstallation im Foyer zu sehen sein.
Das Foyer kann auch unabhängig von einem Ticket für eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals besucht werden. Es gilt die 3-G-Regel und Mund-Nasen-Schutz muss durchgängig getragen werden.
Installation
Julian Vogel: CHINA SERIES #11
In der bewegten Installation CHINA SERIES #11 hängen Keramik-Kugeln von der Decke im Foyer. Angedreht durch kleine Motoren schwingen diese Pendel von Zeit zu Zeit im Kreis, weit und eng, synchron und asynchron. Die Besucher_innen können durch die Installation gehen und sich dabei leiten lassen oder unbekannte Wege entdecken – eine stille Symphonie der Bewegung zwischen Objekten und Menschen.
Im interdisziplinären Projekt CHINA SERIES verbindet der Schweizer Künstler Julian Vogel zeitgenössische Performance, Installation, Zirkus und Tanz zu einem vielschichtigen Ganzen. Das Projekt wächst stetig und besteht aus verschiedenen, immer wieder neu interpretierten Teilen. Es ist eine Art Forschungslabor rund um das Thema Diabolo.
Öffnungszeiten: Freitag, 5. und Samstag, 6. November 2021, ab 19 Uhr
Foto- und Videoausstellung
Toon Van Gramberen: Carrying my father
Der Akrobat Toon Van Gramberen setzt sich seit einigen Jahren mit dem alternden Körper auseinander. Sein Vater erklärte sich bereit, ihn in einem gemeinsamen Forschungs-Prozess zu begleiten. Er ist sechzig Jahre alt und hat keinerlei akrobatische Vorkenntnisse. Dies war der Anfang von Carrying my father, einem Bühnenstück, welches mittlerweile vier Akrobaten und ihre Väter involviert.
“Mich beschäftigt die Unausweichlichkeit der Zeit, die den menschlichen Körper und seine Möglichkeiten verändert. Aber auch die Veränderung der Vater-Sohn-Beziehung, wenn wir den Wendepunkt der Fürsorge erfahren. Die Erkenntnis, dass ich eines Tages meinen Vater tragen werde, so wie er mich trug. Sowohl wörtlich als auch metaphorisch.” (Toon Van Gramberen)
Begleitend zum Kreationsprozess des Bühnenstücks Carrying my father entstand die Fotoausstellung welche einen intimen Einblick in den Probenprozess gibt.
Wenn der alternde Körper in den Mittelpunkt der akrobatischen Forschung gestellt wird, werden die Vorstellungen von körperlicher Virtuosität notwendigerweise dekonstruiert und neu definiert. So verschieben sich zwangsläufig auch Perspektiven auf den Körper des Akrobaten und auf die gesamte Disziplin.
Öffnungszeiten: Sonntag, 7. November 2021 ab 19 Uhr
Dienstag, 9. und Mittwoch 10. November 2021 ab 17 Uhr
Alexandre Fray | Un loup pour l'homme: Projet Grand Mère
Das Projet Grand Mère vom Akrobaten Alexandre Fray untersucht die Geste des Tragens im Rahmen einer Recherche mit älteren Menschen.
Tragen als Symbol des ‚Sich Kümmerns‘. Es geht ihm darum, sich Zeit zu nehmen, miteinander in Beziehung zu treten, viel zuzuhören und eine Atmosphäre zu schaffen, die Vertrauen und Verbundenheit fördert. Dies ist die Basis für die Entwicklung einer gemeinsamen körperlichen Arbeit. Es geht nicht um eine überhastete Beziehung. Ziel ist das Finden einer Intimität, die von einer großen Zartheit durchdrungen ist. Was braucht es um die eigene leibliche Unversehrtheit wortwörtlich in die Hände eines Fremden zu geben?
Gemeinsam mit älteren Frauen, welche nie oder selten getragen wurden, hinterfragt der Akrobat die Herausforderungen einer Disziplin, die vom Horizont der Höchstleistungen und Virtuosität oft in den Schatten gestellt wird: Was bedeutet es, sich den Gesetzen des Gleichgewichts und der Schwerkraft zu widersetzen, wenn Gelenke rosten und Muskeln schmelzen? Wie kann man ‚loslassen‘, wenn der Körper dies verlernt um sich selbst zu schützen? Was bedeutet Virtuosität für den alternden Körper - kann auf einem Bein stehen das selbe Risiko kommunizieren wie ein Rückwärtssalto mit 80 Jahren?
Die Foto-Ausstellung Projet Grand Mère dokumentiert die besonderen Begegnungen des Akrobaten mit Frauen im Alter von „Großmüttern“ (2016- heute), welche den Schritt ins Leere wagen und sich in die Luft heben lassen.
Öffnungszeiten: Sonntag, 7. November 2021 ab 19 Uhr
Dienstag, 9. und Mittwoch 10. November 2021 ab 17 Uhr
Videoinstallation
Arne Mannott: circus
Für Circus wurden 10 Akteur_innen verschiedenen Alters, verschiedener Herkunft und mit ganz diversen Hintergründen zu ihrer Sichtweise zu Zirkus befragt. Im Fokus der Interviews steht die Frage nach dem „Was ist eigentlich Zirkus?“ – und damit auch danach, wodurch sich die Kunstform Zirkus selbst definiert und welche besonderen Merkmale dabei zustande kommen. Die Porträtierten sind alle seit Jahren oder Jahrzehnten in der Zirkuskunst tätig und treten für dieses Video in einen ganz persönlichen Dialog mit sich selbst.
Sprache: englisch, deutsch - mit englischen Untertiteln
Öffnungszeiten: Freitag 12. und Samstag 13. November 2021 ab 19 Uhr