Preis

Eintritt frei

Ort

Fotogalerie Wien

Anne Glassner, "Aufwachen", 2020, Still aus Video, Kamera: Monika Rabofsky
KunstAusstellung

Borderland

Die Ausstellung "Borderland" versammelt künstlerische Positionen, die sich in einem Grenzbereich bewegen, die versuchen, verschiedenartige Schwellen zu ertasten, sie in Frage zu stellen, sie zu markieren oder zu verwischen. Auch wenn in einer von Rationalismus und Positivismus geprägten Welt die Bemühungen noch so groß sind, klar definierte Grenzen zu etablieren – diese sind von Unschärfe und von Durchlässigkeit geprägt. Es ist der Schwellenbereich einer psychischen Grenze um den es in dieser Ausstellung geht, um eine Grenze, die fließend ist, ihre Form verändert, wie ein Vexierbild.
"Borderland" ist der Dämmerzustand zwischen Wachsein und Schlaf, Erinnerung und Vergessen; Borderland ist das Déjà-vu, das Wort, das auf der Zunge liegt, der Punkt in der Kehle, an dem man das Geschluckte zum letzten Mal spürt. Die Arbeiten handeln von einer Schnittmenge, von „Dazwischen“ und „Beides“ – einem Gefühl der Surrealität, das uns im Alltäglichen begegnet.

Beteiligte Künstler_innen:
Anne Glassner (AT), Rosa John (AT), Kevin Kirwan (IE), Peter Köllerer (AT), Liddy Scheffknecht (AT), Stefanie Seufert (DE), Claus Troelsgaard (DK), Maria Vill (AT)

Schlafen ist ein zentrales Thema der künstlerischen Arbeiten von Anne Glassner. Inihren sogenannten Schlafperformances untersucht die Künstlerin Übergangszustände vom wachen Bewusstsein zum träumenden, die immer auch eine Transformation bedeuten. Zur Eröffnung der Ausstellung in der FOTOGALERIE WIEN wirft die schlafende Künstlerin eine Reihe von Fragen auf: nach der Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung, den Schnittmengen von Intimität und Öffentlichkeit sowie von Verweigerung und Performance.

Rosa John begreift in ihren Arbeiten (analoge) Medienapparaturen und menschliche Sinne als Erfahrungen und Gestaltungsweisen von Welt. Zugleich zeigt sie deren Potenzial auf, alternative Erfahrungswelten zu imaginieren. Zentrales Motiv der gezeigten Arbeiten ist das Kino als Zeitkapsel und als Möglichkeit, mit der Vergangenheit in Kontakt zu treten. Kontakt bedeutet hier auch konkret die sinnliche Interaktion mit der Projektion, die physische Berührung des Lichtkegels, bei der sich ein intimer Projektionsraum öffnet.

Kevin Kirwan unterzieht in einer Multimedia-Installation jene häuslich-heimelige Welt einer Untersuchung, die uns allen wohlbekannt ist. Aus Aufnahmen mit Kontaktmikrofonen, Hydrofonen und elektromagnetischen Mikrofonen hat er eine Geräuschwelt konstruiert, die eine Art Akustisch-Unbewusstes im Alltäglichen freilegt. Als visuelles Pendant zeigt er eine Montage von auf alten DV-Kassetten vorgefundenem Material. Kirwan konzentriert sich vor allem auf Bildstörungen, Fehler und unbeabsichtigt aufgenommene Momente, in denen sich die Materialität und die medialen Herstellungsbedingungen des Films in den Vordergrund drängen.

Bei Peter KöllerersArbeit NAMEN / NAMES handelt es sich um ein kontinuierlich anwachsendes fotografisches Archiv modellierter Köpfe, versehen mit den Namen der Absender von Spam-Mails. So wie die Buchstaben des Alphabets immer neue angebliche Individuen (als Absender) bezeichnen, formt Peter Köllerer ein ums andere Mal seine ANDEREN – ausschließlich für den kurzen Moment einer fotografischen Aufnahme –, um sie dann wieder zu verwerfen. Die Modelliermasse, aus der diese Scheinsubjekte geformt werden, bleibt stets dieselbe und nur die Fotografien zeugen von der Bildhauerei Köllerers.

Auf sehr buchstäbliche Art und Weise verwendet Liddy Scheffknecht Sonnenlicht als bildnerisches Material. Durch ein Fenster fallende Sonnenstrahlen werden mithilfe einer auf Fensterglas angebrachten Schablone geformt. Es entsteht ein Lichtbild, welches, angetrieben durch die Erdrotation, durch das Zimmer wandert und sich in Form, Größe und Proportion langsam verändert. An einem bestimmten Moment am Tag verbindet sich das geformte Licht mit einem Alltagsobjekt im Raum; es entsteht die Illusion einer Einheit von Gegenstand und Licht- oder Schattenprojektion.

Stefanie Seufert bedient sich des fotografischen Bildes selbst als Arbeitsmaterial für ihre raumgreifenden Installationen. In der Dunkelkammer stellt sie großformatige Abzüge her, die immer wieder neu gefaltet und belichtet werden und die schließlich die Grenze zur Skulptur überschreiten. Zweidimensionale Bilder werden zu Körpern im Raum, denen die Berührung des Lichts eingeschrieben ist.

Der dänische Fotograf Claus Troelsgaard legt in seinen Fotografien das Hauptaugenmerk auf die formalen und materialästhetischen Eigenschaften von alltäglichen Objekten. Diese arrangiert er zu kleinen Installationen oder poetisch-surrealen Stillleben: Triviale Gegenstände werden mit viel visuellem Gespür inszeniert und mit großer technischer Sorgfalt in Bilder übersetzt; den dabei entstehenden Kompositionen haftet eine poetisch-surreale Aura an.

Auch Maria Vill arbeitet an der Schnittstelle von verschiedenen Medien. Immer wiederkehrendes Thema ist der Großbuchstabe A, den sie in Hybride zwischen Fotografie, räumlicher Konstruktion und Zeichnung übersetzt. Oft ist es nur ein Hauch von einem Bild, der den BetrachterInnen hier gegenübertritt. In einem verwirrenden Spiel von transparenten und opaken Körpern, Flächen, Schatten und Konzentrationen von Licht entstehen flüchtige, poetische Bildräume.

 

Veranstalterin: Fotogalerie Wien

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