Bewusstsein für Demokratie wecken

Die Statue der Pallas Athene vor dem Parlament
Foto von Debabrata Dash auf Unsplash

Bewusstsein für Demokratie wecken

Eine Workshopreihe von A|B|O Jugend

Angesichts der globalen demokratiefeindlichen Entwicklungen ist politische Arbeit mit jungen Menschen ganz besonders wichtig. Das Team von A|B|O Jugend hat sich zur Aufgabe gemacht, sie neben den Herausforderungen des Arbeitsmarktes auch für Demokratie zu interessieren. Ein Beitrag von Levente Koltai.

Lesezeit: ca. 2 Minuten

Viele Teilnehmer*innen in unserem Projekt sind in Österreich für die meisten Wahlen nicht stimmberechtigt, da sie die Staatsbürgerschaft nicht besitzen. Im Rahmen unserer fünfwöchigen Workshopreihe ist ein wichtiger Teil davon, auch Bewusstsein für Demokratie zu wecken. Viele wissen zwar nicht auf Anhieb, wie die Namen aktueller Politiker im In- und Ausland lauten, haben aber eine Idee davon, was eine Demokratie und einen Rechtsstaat und deren Gegenteil ausmacht. Es gibt auch ein Bewusstsein zu aktuellen Entwicklungen und dass “etwas falsch läuft” in vielen Ländern der Welt. Auch wenn viele unserer Jugendlichen aktuell nicht wahlberechtigt sind und dadurch nicht an politischen Entscheidungen mitwirken können, ist es wichtig, gemeinsam mit ihnen einen Sinn für die Grundlagen der Staatsformen, freie Wahlen, Gesetze und Meinungsfreiheit zu entwickeln.  

Politische Entscheidungen betreffen den Lebensalltag von jedem Menschen – und das wollen wir den Jugendlichen spürbar machen. 

Zum Einstieg werden Begriffe zu verschiedenen Staatsformen recherchiert und diskutiert: Was bedeutet es für Menschen, in einer Diktatur zu leben? Was sind die Unterschiede zu autoritären Systemen und woran erkennt man sie? Welche Beispiele gibt es dazu, aktuell und aus der Vergangenheit?

Eine Teilnehmerin von A|B|O Jugend am Rednerpult des Parlaments

Jede politische Entscheidung hat Auswirkungen auf den Einzelnen und bestimmt die Gestaltungsmöglichkeiten.

Wozu gibt es Gesetze? Welche gibt es konkret? Oft blickt man zu Beginn in ratlose Gesichter, aber sobald wir konkrete Lebensbereiche durchgehen die alle betreffen, kommt es zu einem lebendigen Austausch: das Arbeitsrecht, die  Straßenverkehrsordnung, Anti-Diskriminierungs-Gesetze, Strafgesetze und viele mehr. Gesetze ermöglichen, dass Recht eingefordert werden kann. 

Und daraus ergibt sich auch gleich die nächste Frage: Wo kommen die Gesetze in Österreich her? Und wie läuft der dazugehörige Prozess ab? 

Damit Demokratie unmittelbar spürbar wird, haben wir ein Rollenspiel in einer fiktiven Kleinstadt in der Nähe von Wien vorbereitet, in der sich zwei Parteien über eine “Mobilitätsinitiative für Pendler” einigen sollen: Straße oder Schiene? Auto oder öffentlicher Verkehr? Wie soll das Budget dafür aufgeteilt werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die “Gemeindeparlamentarier*innen” im Rollenspiel.

Den krönenden Abschluss bildet eine Exkursion ins Parlament. 

Die Führungen sind für die Jugendlichen maßgeschneidert und sehr informativ gestaltet. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie viel manche Jugendliche über die politische Bedeutung des Hauses und der parlamentarischen Abläufe wissen. Einzelne entwickeln angesichts der Würde und Größe der Institution sogar die spontane Motivation, selbst einmal für die Republik Österreich am Rednerpult zu stehen.    

Text und Foto: Levente Koltai, A|B|O Jugend
 

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