Zeit, Engagement, vertiefter Austausch, ein Netzwerk

Grafik eines Eisbären in Graustufen.
© Huggy Bear

Zeit, Engagement, vertiefter Austausch, ein Netzwerk

Huggy Bears und Superamas

Caro Madl und Philippe Riera, der Begründer_innen der Huggy Bears, im Gespräch mit Ulli Koch über künstlerisches Schaffen in Wien, internationalen Austausch und zukünftige Aussichten des Performance-Kollektivs.

Was ist Huggy Bears?

Eine offene Plattform zur Unterstützung junger Darstellender Kunst (nicht unbedingt junger Künstler_innen). Sie richtet sich nach den jeweiligen Vorgaben der künstlerischen Projekte, eine Art Bottom-up-Strategie. Sobald die Anforderungen definiert sind, versuchen wir die geeigneten Mittel zu versammeln, zum Beispiel Dramaturgie, Probestudio, Produktionsmaterial, professionelle Aufführungen mit ordentlicher Bezahlung,... Was auch immer für eine maßgeschneiderte einjährige Unterstützung eben zur Verfügung gestellt werden muss.

Warum habt ihr Huggy Bears gegründet?

Wir sind ein Missing Link. Wir versuchen die Lücke zwischen Wannabes und Profis zu füllen und setzen unsere Kontakte und Expertise für ein nachhaltigeres künstlerisches Schaffen in Wien ein. Nachdem Superamas bereits seit mehr als 17 Jahren in Wien etabliert ist, fanden wir es logisch, unsere Kontakte weiterzugeben und Wissen und Produktionsmittel mit der jüngeren Generation von Künstler_innen zu teilen.

Welche Künstler_innen können bei euch ansuchen?

Jede_r, die_der zeitlich begrenzte Kunstprojekte in Wien umsetzen möchte, kann sich melden.

Wie wählt ihr die Künstler_innen aus, mit denen ihr arbeiten werdet?

Natürlich hilft es, wenn das Projekt gut durchdacht ist, aber manchmal entscheiden wir uns auch, tolle Leute mit wenig Erfahrung zu unterstützen. Manche Themen mögen attraktiver und wichtiger sein als andere, aber es kann auch passieren, dass man von einem total verrückten Projekt einfach überrascht und mitgerissen wird.

Warum braucht es Programme wie Huggy Bears?

Huggy Bears sieht sich als Ermöglicher, als ein Energieschub von Künstler_innen für Künstler_innen für die Dauer eines Jahres. Zeit, Engagement, vertiefter Austausch, ein Netzwerk – alles, was man eben für eine fruchtbare Praxis braucht, haben wir hier mit Huggy Bears begonnen auf Schiene zu bringen. Weil jeder künstlerische Prozess mit Einschränkungen zu tun hat, versuchen wir für jedes Projekt passende Lösungen zu finden. Wir arbeiten mit institutionellen Partner_innen in der Stadt und am Ende des Jahres haben die Künstler_innen die „Player“ kennengelernt und umgekehrt die Fachleute die Werke der Huggy-Bears-Künstler_innen gesehen.

Werdet ihr mit Huggy Bears weitermachen?

Für Superamas ist die finanzielle Situation in Wien äußerst prekär geworden. Huggy Bears operiert rein auf Freiwilligenbasis. Mit struktureller Unterstützung über ein Jahr oder länger hätten wir ohne Zweifel diese notwendige und vitale Plattform weiter betreiben können, aber momentan wissen wir das nicht mit Sicherheit. Zurzeit entwickeln wir Netzwerke mit anderen Organisationen in Europa, um den Künstler_innen bessere und längerfristige Möglichkeiten bieten zu können. Huggy Bears fordert hier tiefgreifende Entwicklungen ein. Hoffentlich müssen wir nicht eines Tages aufgeben und zu wünschen ist auch, dass die Wiener Szene von diesem europäischen Austausch nicht ausgeschlossen wird!

WUK performing arts zeigt die Abschlussarbeiten von Huggy Bears 2017 mit Malika Fankha, Matan Levkowich sowie Maiko Sakurai und Cat Jimenez.

Huggy Bears 2018

Fr 12.1. bis Sa 13.1., jeweils 19.30 Uhr, Saal und Projektraum

Diese Veranstaltungen könnten dich interessieren:

Hoop Dance Jam

Offenes Trainng mit dem Hoop - Reifen

freitags 17.00 - 19.00 Uhr

Initiativenräume

Mehr lesen

Contact Improvisation Jam

Für Tanzende mit Vorerfahrung

Jeden zweiten Mittwoch ab 18.45 - 21.30 Uhr

Flieger

Mehr lesen

Performance Improvisation Jam

Für Interessierte an improvisierter Performance

Jeden zweiten Mittwoch - ungerade Woche - ab 18.45 - 21.30 Uhr

Flieger

Mehr lesen

Jette Loona Hermanis & Anna Ansone: FrostBite

[8:tension] Young Choreographers’ Series

Do 1.8. & Sa 3.8., 19:00 Uhr

Saal

Mehr lesen

Diese Artikel könnten dich auch interessieren:

Vier Frauen im Fussballdress laufen über Wiese vor EinfamilienhäusernArtikel lesen

Anerkennung für ein perfektes Muttersein

Das klingt bestenfalls nach einem manipulativen Schmäh