VERSUCHSSTATION KÄRNTEN
VERSUCHSSTATION KÄRNTEN:
Kulturarbeit unter den Rahmenbedingungen freiheitlicher Politik
am Beispiel Universitätskulturzentrum UNIKUM
Die Kunsthalle Exnergasse lädt hiermit zu einem Informationsabend ein, bei dem die kulturpolitische Situation in Kärnten erörtert und die Arbeit des UNIKUM exemplarisch vorgestellt wird.
Zu Gast sind Gerhard Pilgram und Emil Krištof, die beiden Geschäftsführer des UNIKUM, Angelika Hödl, Sprecherin der IG KIKK, sowie Helmut Stockhammer (-> bärntaler sterndolar), Philosoph und Künstler aus Klagenfurt, es moderiert Herwig Turk.
Seit rund einem Jahr bekleidet Jörg Haider das Amt des Kulturreferenten des Landes Kärnten. Auch das Kulturreferat der Stadt Klagenfurt, ist - bereits seit 1997 - mit einem Parteigänger der FPÖ besetzt. Die Übernahme der Kulturressorts durch freiheitliche Politiker blieb nicht ohne Folgen:
Die Ernennung des Rechtsextremisten Andreas Mölzer zum "Kulturberater"
des Landeshauptmannes
die Entmündigung der Kulturabteilung des Landes
die Bevormundung des Kärntner Kulturgremiums
die Einstellung unerwünschter Kulturprojekte (z. B. Kärntner Kulturpfade)
die Nichteinhaltung von Ankaufs- und Finanzierungszusagen
(z. B. ARBOS, Meina Schellander)
die politische Vereinnahmung künstlerischer Projekte
(z. B. "Kunst der Begegnung")
die Einleitung gerichtlicher Schritte gegen unbotmäßige Künstler (Rogy, Ban)
u. a. Maßnahmen verweisen auf eine zunehmende Verschärfung des kulturellen Klimas. Längerfristige Veränderungen wie die Umstruktierung des Kulturbudgets zugunsten einer "unpolitischen" Eventkultur zeichnen sich ab. Gleichzeitig findet ein allgemeiner Trend zur "Normalisierung" statt.
Daß auch unter diesen Voraussetzungen "widerständige" Kulturarbeit geleistet werden kann, versucht das Klagenfurter Universitätskulturzentrum UNIKUM vorzuzeigen. Mit Projekten wie KÄRNTEN ÜBT SPRECHEN; DER HAI oder ERSTE KÄRNTNER KURZSCHLUSS-HANDLUNG hat das UNIKUM wiederholt Position gegen die freiheitliche Politik des Deutschnationalismus, der Minderheiten- und Kunstfeindlichkeit bezogen und kreative Formen des Widerstands entwickelt. Nicht zufällig ist das UNIKUM nun auch ins Visier des "Kulturberaters" Andreas Mölzer geraten.