Martin KALTNER Norbert TRUMMER Franz XAVER
Vernissage: Mi, 19. 3. 1997, 19.00 Uhr
Einleitende Worte: Dr. Wolfgang Hilger, MA 7 Kulturamt d. Stadt Wien
Die drei Künstler Martin KALTNER, Norbert TRUMMER und Franz XAVER treffen sich in der Kunsthalle Exnergasse zu einer losen Ausstellungsgemeinschaft.
Norbert TRUMMER bemalt in einer Art Fließbandverfahren sägerauhe Holzlatten mit Wiederholungen kleiner Porträts von Menschen aus seinem Freundeskreis und seiner nächsten Umgebung. Er verwendet dabei keine Schablonen, alles muß handgemacht, gemalt sein. Die Wiederholung ein- und desselben Motivs ermöglicht ihm, Menschen ohne Sentimentalität und Pathos darzustellen und rückt so die Malerei in eine für ihn zeitgerechte Position.
Die bemalten Holzlatten werden auf den Boden gelegt, an Wände gelehnt oder direkt auf ihnen montiert und ergeben so eine Rauminstallation von großer Intensität.
Martin KALTNER zeigt vier Bilder auf Leinwand im Format 135 x 205 cm; vier Bilder der Farbe Rot, die Rot sind und Rot erscheinen. Es handelt sich um Details von Farbräumen in der Farbe Rot, welche vordergründig intensivste Wirkung darstellt und deren Tiefe nicht zuletzt in der Dunkelheit eines InfraRot endet.
Die Erfahrung von Rot hat für Martin KALTNER mit ihrer Geschichte, Gegenwart und Zukunft zu tun, sowie mit ihrem Einsatz als begrenzende Signalfarbe. Er verwendet Krapplack, hell und dunkel, Kadmium-Rot, hell und dunkel, Echt- Rot, Bordeaux-Rot, Rote Erde und Zinnober-Rot hell und dunkel; und legt sie ungemischt in Schichten nebeneinander an. Die Gewinnung ist teilweise aus Grundlagen von pflanzlichen, mineralischen sowie chemischen Stoffen.
Die Arbeit von Franz XAVER trägt den Titel: "fax@konsum.co.at"
Er zeigt neue Schnittstellen zum Internet:
1. Über das Faxgerät können Bilder ins WWW (World Wide Web) gesendet werden.
2. E-MAIL kann mit einem Faxgerät empfangen werden.
3. Searchengines (universelle Suchmaschinen des Internet) sind über das Faxgerät zu bedienen.
Schnittstellen zu Projekten im Netz:
z.B: THE ROTTING APPLE. Im Netz befindet sich ein faulender Apfel. Dieser wird in regelmässigen Abständen über ein Faxgerät in die "Realwelt" überspielt. Zu genau festgesetzten Zeiten wird das Bild des Apfels durch das Faxgerät in den Galerieraum gesendet.
Das Fax funktioniert als Maschine mit analogem "OUTPUT" als Interface. Diese Maschine wird nicht von Menschen bedient, sondern von Konstrukten im Netz, die der Künstler geschaffen hat.