Zeit

Do 15.2.1996 - Fr 8.3.1996
14.00 - 19.00 Uhr

Ort

Kunsthalle Exnergasse

kampl, huebner, sumyk, Detail

Gudrun KAMPL Ursula HÜBNER

Ausstellung

GUDRUN KAMPL zeigte in der Ausstellung Objekte, Objektbilder sowie rituelle Kleidungsstücke aus Samt. Sie beschäftigt sich mit den Gestalten aus der europäischen Sagen-und Märchenwelt, ihren Körpergefühlen und den Auslösern dafür. Für Gudrun Kampl haben Kleider dieselbe Bedeutung wie Stofftiere - es gibt sie zum Kuscheln, Gernhaben, Wärmen, aber auch zum Präsentieren, als Fetisch, als Schutz etc. Durch phantastische, ironische, bisweilen kitschige Überhöhung entzieht sie ihre Sujets den Koordinaten Zeit und Raum.
In den Arbeiten von Gudrun Kampl spiegeln sich Komponenten wie Innen- und Außenwelt menschlicher Existenz, die symbolische Bedeutung der einzelnen Organe oder andere Aspekte, wie die Frage nach der kulturellen Bedeutung von Mode überhaupt.<o:p></o:p>

URSULA HÜBNER zeigte vier großformatige Bilder (Öl/Leinwand):
"Angels at the Abyss". 
Waren die früheren Bilder von Ursula Hübner losgelöst von der Welt - ein dreidimensionales Kleid präsentierte sich als DAS Kleid schlechthin, - hat sich nun die Arbeit von Ursula Hübner verändert: Zu den Kleidern sind Körper hinzugekommen. Die Bilder halten den - vielleicht letzten - Moment fest, wo die Illusion noch bestehen kann, daß es keine Geschlechtlichkeit, keinen Zwang zur Geschlechtlichkeit gibt. Deshalb und in diesem Sinne sind die bekörperten Kleider ENGEL.
Im Französischen gibt es die Redewendung: discuter du sexe des anges (das Geschlecht der Engel diskutieren). Gemeint ist damit ein endloses Gespräch, das zu keiner Klärung gelangt. Die Bilder haben bereits eine böse Ahnung von dem, was ihnen bevorsteht. Sie haben kein Gesicht, ein fast-Körper geht wieder in Stoff über, einer schläft im Dunkeln, sieht weder, noch wird er gesehen und ein Körper wächst aus dem Bild heraus. Gegenüber der Schwerelosigkeit der früheren galaktischen Kleider, schweben Ursula Hübners Engel nunmehr über dem Abgrund - Angels at the Abyss.<o:p></o:p>