Words on Fire - democracy lights back

Das Bild zeigt eine Metalltonne mit brennendem Feuer
(c) Mohammad Abou Chucker

Words on Fire - democracy lights back

Das zweite “Demokratie am Tisch”- Event im WUK

kex—kunsthalle exnergasse und der Queer Writers Circle luden zu einem Abend voller Poesie, Gesang und dem "Aufflammen" der Demokratie.

Lesezeit: ca. 5 Minuten

Am 1. Oktober 2025 lud kex—kunsthalle exnergasse gemeinsam mit dem Queer Writers Circle / Hint Wien zum zweiten „Demokratie am Tisch“-Event in den WUK Hof. Bei WORDS ON FIRE – Democracy lights back erwartete die Besucher*innen ein Abend voller Poesie, lebhafter Gespräche, Gesang und gemeinsamer Reflexion. Vor dem Hintergrund politischer Spannungen, in denen Unbehagen, verfälschte Wahrheiten und stete Angriffe gegen die Menschenrechte eine gefährliche Mischung bilden, ließ die Veranstaltung den Spirit der Demokratie wieder aufflammen. Im Innenhof des WUK brannte während des ganzen Abends ein Lagerfeuer in einer alten Metalltonne.

Das Programm startete mit Gesangs- und Gedichtvorträgen von Mitgliedern des Queer Writers Circle Vienna. Der Queer Writers Circle Vienna wurde 2022 von JG Danso als queerer, intersektionaler und mehrsprachiger Raum für Storytelling gegründet. Als Projekt des Vereins hint.wien veranstaltet der Queer Writers Circle Vienna monatliche Autorentreffen, die queeren Autor*innen aller Niveaus und Identitäten offenstehen. Der QWCV organisiert außerdem Performance-Veranstaltungen in Wien, darunter die jährliche Poetry for Pride-Feier im Juni und das Poetic Intuition Festival im November.

Margaret Carter (sie/ihr) ist eine dynamische und leidenschaftliche Sängerin, deren Stimme und Bühnenpräsenz das Publikum begeistern. Die gebürtige US-Amerikanerin singt seit ihrer Kindheit. Das volle und weiche Timbre ihrer Stimme eignet sich besonders gut für Jazz und Blues. Sie hat bei der Jazzlegende Elly Wright studiert und tritt gerne bei Wohltätigkeits- und Kulturveranstaltungen auf.
Foto: Mohammad Abou Chuker
Deloria Patton liest aus einem Buch im WUK Hof
Deloria Patton (sie/dey) ist eine behinderte und autistische queere Künstlerin. In ihren Schriften
bringt sie mythische und magische Perspektiven ein, die sich auf Prozesse des Othering im
Kontext von Monstern, Fabelwesen und der Nicht-Normativität beziehen. Deren Perspektiven sind informiert durch deren Bildung im Bereich der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaften,
sowie deren antikapitalistischen und marxistischen/intersektionalen feministischen Neigungen.
Foto: Mohammad Abou Chucker

Anschließend folgte eine Diskussionsrunde über die Rolle von Nahrung, überliefertem Wissen und Gemeinschaftsbildung als kollektive Stärkung in schwierigen Zeiten sowie als Sinnbilder für universell geltende Menschenrechte. 

Fünf Personen sitzen auf Stühlen nebeneinander in einem großen Raum
Moiz Rehan (er/ihm), mit Mikrofon, hat eine große Leidenschaft für Essen – derzeit arbeitet er als Koch für einen personalisierten Mahlzeiten-Abo-Service in Wien und verfolgt außerdem sein Doktorat an der Uni Wien. Zuvor hat er in Pakistan, den USA, Frankreich, der Schweiz und Polen gelebt und studiert. Seine Forschungsarbeit befasst sich mit den Schnittstellen von Migration, Geschlecht, Ernährung und Identitätsbildung.
Foto: Mohammad Abou Chucker
eine weiblich gelesene Person an einem Mikron liest aus einem Buch. Im Hintergrund ein Fenster, draußen ist Nacht
WELLCOME PRINSIS (sie/dey) schreibt, um zu erinnern. an die hände, die uns füttern. und die stimmen, die uns halten. von momenten, die geschichte sind. existiert mixed, Schwarz, queer in einer brennenden welt. glaubt fest an kollektive befreiung durch die lehren des Schwarzen intersektionalen feminismus. essen nährt den körper und schreiben die seele - gemeinsam finden wir die rezepte der lieder, die uns am leben halten.
Foto: Mohammad Abou Chucker
eine Gruppe von Menschen sitzt im Kreis auf Stühlen und diskutiert
Foto: Mohammad Abou Chucker

Nach einer kurzen Pause wurden die Besucher*innen aufgefordert, Wörter, die sie kürzlich gehört haben und die eine Gefahr für die Demokratie darstellen, auf ein Blatt Papier zu schreiben. Als symbolischer Akt für das Verbrennen von Unwahrheiten und das Wiederaufflammen der Demokratie wurden diese Worte dann ins Feuer geworfen. Das Feuer dient als Reinigungsritual und steht für die Erneuerung unseres Bekenntnisses zu den Idealen der Menschenrechte in einem demokratischen, inklusiven Europa. Die mit Komposterde vermischte Asche des Feuers kam später als Dünger zum Einsatz: ein Zeichen für die Notwendigkeit der Regeneration sowie eine Erinnerung, dass die Erde ein Lebewesen ist, dem demokratische Gerechtigkeit zuteil werden muss.

Das Bild zeigt JG Danso, wie sie einen Zettel in eine brennende Mülltonne im WUK Hof wirft.
JG Danso (sie/ihr) ist Schriftstellerin, Politikwissenschaftlerin und lebt in Wien. Geboren und aufgewachsen ist sie In London, ihre Eltern kommen aus Ghana und Sierra Leone. Die Werke von JG Danso beschäftigen sich mit der Neudefinition von intersektionalen Identitäten, Gemeinschaften und queerer Befreiung. Sie gründete 2023 den Queer Writers Circle Vienna und den Verlag Triple Threat WOW als Teil des Vereins hint.wien, um vielfältige Geschichten über queeres intersektionales Leben zu veröffentlichen. Für JG Danso ist Poesie eine Quelle der geistigen Nahrung und Stärkung.
Foto: Mohammad Abou Chucker
Begleitet wurde der Abend außerdem mittels Graphic Recording von Esma Bošnjaković / Strudelworte.
Schwarz-weiße typografische Komposition mit den Worten 'Versuchsanstalt für Arbeit immer' in unterschiedlichen Schriftgrößen und Ausrichtungen

DEMOKRATIE
Versuchsanstalt für immer.

Demokratie ist ein Prozess des Aushandelns, Anpassens, Verteidigens. Sie braucht Begegnung und Gespräch. 2025 wollen wir aus unterschiedlichen Perspektiven über Demokratie reden. Und die Frage stellen: Was tun?

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