"Das WUK ist unsere musikalische Heimat"

Denk (c) Joakim Sjöholm

"Das WUK ist unsere musikalische Heimat"

Birgit Denk im Interview

Birgit Denk und ihre Musikerkollegen wissen, was sie wollen. Musik machen, in der Sprache, in der sie denken und träumen, ohne stilistische Grenzen. Das gelingt ihnen zur Freude vieler Fans seit nunmehr 17 Jahren. Beim 9. Album wurde das gewohnte Fahrwasser verlassen. Birgit Denk im Gespräch zum neuen Album Tänker.

WUK: Birgit, ihr habt Tänker im Mekka der europäischen Popmusik aufgenommen. Wie hat sich die Reise nach Schweden ausgewirkt?

Birgit Denk: Unser neues Album Tänker ist durch unseren Schwedenaufenthalt in einem Guss entstanden. Wir sechs Musiker und unser Tontechniker Werner Angerer lebten und arbeiteten sehr intensiv miteinander. Musik und unsere Gemeinschaft standen im Mittelpunkt. Niels Nielsen, unser Produzent, wie auch die schwedischen Studiomitarbeiter, Fotografen, Herbergsgeber, deren Verwandte und Freundinnen, alle beeinflussten unsere Musik, indem sie mit Musik und deren Schöpfern, also uns, sehr wertschätzend umgegangen sind. Schweden sind Musikliebhaber, und unter diesen Bedingungen und der freien Hand für unseren Produzenten bei der Mischung des Albums enstand ein österreichisches Album mit schwedischem Anstrich.

Birgit Denk (c) Joakim Sjöholm
Birgit Denk (c) Joakim Sjöholm

Was können wir uns von Schweden abschauen?

Populärmusik ist in Schweden ein Wirtschaftsfaktor, eine identitätsstiftende Quelle, immer auch international ausgerichtet. Politisch wie gesellschaftlich sind die Bedingungen fast optimal. Fast jeder hat ein Instrument gelernt und kann deshalb die Leistungen von Musiker_innen schätzen und geniessen. Es wird größer gedacht als in Österreich. Die Arbeitsweise ist extrem ruhig, fokussiert, unaufgeregt und wertschätzend.
 

Denk gibt es seit mittlerweile 17 Jahren. Wie hat sich eure Musik über die Jahre verändert? 

Unsere Musik hat sich mit uns verändert. Mehr Lebenserfahrung, viel konsumierte Musik, aber auch die Wechselwirkung mit unserem Publikum ließen andere Lieder enstehen. Musikalisch waren die ersten Denk-Alben ungeschliffener, rauer, elektronischer und wilder. Unsere Texte beschäftigten sich mit den Themen der damaligen Zeit. 2017 hat andere Themen für uns parat und auf Tänker sind wir musikalisch sicher viel mehr im Heute angekommen als es uns damals mit unserer Erfahrung möglich war.
 

Euer Proberaum befindet sich ja im WUK. Was verbindet euch mit dem Haus?

Denk probt seit 2000 im WUK, aber manche der Kollegen sind schon seit Ende der Achtziger im Raum. Bands wie Rüdiger, St. Marx oder Hertz fanden hier schon Platz. Heute teilen wir unseren Raum mit exzellenten Musikschaffenden in wechselnden Bandkonstellationen, zum Beispiel mit Patrick Enriquez oder Martin Klein, um nur zwei zu nennen.

Das WUK ist unsere musikalische Heimat. Wir haben hier schon mit Hansi Lang, Kathi Strasser oder Mira Lu Kovacs geprobt. Unser Raum hat unsere Zusammenarbeit und unsere Musik mitgestaltet. Das WUK war und ist ein Ort der Begegnung. Von der Schule bis zu den Senior_innen, von der Fahrradwerkstatt über das iranische Kulturzentrum bis zur Kunsthalle Exnergasse. Die urbane Bevölkerung hat sich einen Platz in der Stadt erobert, den sie über alle trennenden Parameter hin gemeinschaftlich nutzt. So muss Gesellschaft! 
 

Denk präsentieren ihr neues Album Tänker am 20. Dezember im WUK.

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