Luigi Guerrieri: PARTY!

PARTY! feiert die Feier und zelebriert die Kraft des Tanzes als Katharsis in Momenten globaler und privater Krisen. Die Solo-Performance von Luigi Guerrieri ist eine Suche nach Leichtigkeit in schweren Zeiten, eine Reflexion über das Feiern als Form der Resilienz und gleichzeitig eine Hinterfragung der Resilienz selbst. 

Wenn das Gefühl aufkommt, dass die Welt spinnt, wenn Situationen absurd wirken, widersprüchlich, überwältigend - entwickeln wir Strategien, um damit umzugehen. Eine davon ist, eine große Party zu schmeißen, obwohl “there ain’t a shit to celebrate”! Feiern kann eine Reaktion auf Überforderung sein, um zu widersprechen, zu protestieren, zu sagen, dass es mir egal ist oder, dass mir all dieser Mist bewusst ist und ich deshalb noch härter feiere!

Die Geschichte ist reich an extremen Festen und exzessiven Tänzen als kollektive Reaktionen auf bedrückende Zeiten. PARTY! knüpft daran an und untersucht die Absurditäten und Paradoxien der Gegenwart – vergrößert, verlangsamt, sichtbar gemacht. 

Luigi Guerrieri zerlegt die Feier bis auf die Knochen und schaut, was übrig bleibt- er feiert ganz allein; sogar die Musik entsteht live aus seiner eigenen Stimme.

PARTY! entstand in Zusammenarbeit mit acht Performer*innen, sowohl vor Ort als auch digital, sowie mit Teilnehmenden eines öffentlichen Workshops. Aus diesem Prozess entwickelte sich was auf der Bühne passiert: ein paradoxes Solo, hervorgegangen aus vielen Körpern, Stimmen, Gedanken. 

In PARTY! feiert Luigi Guerrieri allein, was im Kern zutiefst kollektiv ist. 

Konzept und Performance
Luigi Guerrieri

Choreographie in Zusammenarbeit mit
Faustino Blanchut, Alberto Cissello, Sunggu Hong, Daniel Klingen Borg, Jolyane Langlois, Charles Tiendrebéogo Nomwendé, Tanja Turpeinen, Christina Rauchbauer

Outside eye
Alberto Cissello

Kostüm
Sophie Baumgartner

Lichtdesign
Bartek Kubiak

Musikberatung
Stefano D’Alessio

Video
Daniel Klingen Borg

Produktionsleitung
Nefeli Antoniadi

Foto- und Videodokumentation
Lukas Beck, Franzi Kreis

Eine Koproduktion von Luigi Guerrieri und WUK performing arts. Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7). Unterstützt von Bears in the Park.

about

Luigi Guerrieri ist performativer Künstler mit einem Hintergrund in Kultur- und Sozialanthropologie, der in Wien lebt und arbeitet. Seine Arbeit fokussiert sich auf die Begegnung von Bewegung, Improvisation, Stimme und Storytelling in Verbindung mit wissenschaftlichen und körperlichen Research.
In seinen Projekten hinterfragt er tief verankerte kulturelle Konstrukte wie die Diktatur des Wohlbefindens in FLOWERS, spielt zwanghaft mit der Wiederholung gängiger Beschimpfungen wie „Son of a bitch” in DEINE MUTTER oder mit Redewendungen wie „vor Freude springen“ in BOUNCING JUMPING. Seine letzte Performance POOR GUY würde bei [8:tension] - Impulstanz 2025 präsentiert. Er schreibt sporadisch einen Blog, kümmert sich um seine Kinder, macht manchmal dumme kurze Videoperformances auf Tik tok und Instagram und arbeitet als Koch. Zusammen mit Stefano D’Alessio hat er der Musik-Performance Duo giggidalessio im 2025 gegründet.
luigiguerrieri.com

Sunggu Hong (er/ihn) arbeitet im Bereich der Bildenden und Darstellenden Kunst in Wien. „Beziehung“ bildet ein zentrales Konzept in seiner künstlerischen Praxis. Ausgehen davon fragt er: Wie wir innerhalb von voneinander abhängigen, verflochtenen und komplexen Beziehungen zusammenleben können/sollen“ und Warum Ausgrenzung und Hass in diesen komplexen Beziehungen entstehen“
Sein aktuelles Interesse gilt der Beziehung zwischen Mensch und Nicht-Mensch. Durch die Fokussierung auf ihre wechselseitige Abhängigkeit und Verflechtung versucht er, die anthropozentrische Perspektiven zu dekonstruieren und unsere komplexen Beziehungen und Formen des Zusammenlebens neu zu betrachten. Die leitende Frage, die seinen gesamten Arbeitsprozess durchzieht, lautet: „Wie werden wir voneinander großgezogen?“
sunggu-hong.com

Jolyane Langlois (she/her) is a dance artist from Tiohtiá:ke/Montréal, Canada with ancestral roots in the Mi’gmaq of Gespe’gewa’gi. After graduating from the professional training programme at Dance Arts Institute in 2012, she worked as an interpreter, collaborator and movement facilitator with a myriad of independent choreographers and companies in Canada and internationally. Currently based in Vienna, Austria, she has worked and collaborates with Stefano D’Alessio, Magdalena Forster, Gat Goodovitch, Daphna Horenzcyk, Thandiwe Mqokeli, Barbis Ruder, Doris Uhlich, VRUM Performing Arts Collective, Cie. Laroque/Helene Weinzerl and Archipelago Vienna/ Alexander Gottfarb. A curious and versatile performer, Jolyane works in a variety of contexts ranging from dance and theatre settings to site-specific installations, artistic interventions in public spaces, intergenerational community work, and dance and theatre for young audiences. Beyond the stage, she cultivates spaces for embodied transformation through yoga, dance and somatics, guiding professionals and open-level students. Jolyane loves Party!

Christina Rauchbauer arbeitet als Choreografin, Performerin und Theaterpädagogin in transdisziplinären, partizipativen Projekten für und mit jungem Publikum, in Kooperation mit kulturellen und sozialen Institutionen. Aktuell erforscht sie „Care as a performative practice“ im Rahmen des Arbeitsstipendiums der Stadt Wien und reiste 2025 nach Lampedusa/Sizilien, um Fürsorge im Extremzustand zu untersuchen. 2020 gründete sie den Verein FUORI, ihre nächste Performance mit Neuer Musik „Heut gehn wir nach Irgendwo“ 3+ premiert im Mai 2026 in der WUK Kinderkultur. Sie leitet den Theater- und Performancebereich am Musischen Zentrum Wien und unterrichtet an vielfältigen Institutionen.
christinarauchbauer.com, fuori.at

Faustino Blanchut is a Swiss, French, and Argentine artist whose work centers on cultural, linguistic, and disciplinary hybridization. Trained at the Teatro Dimitri Academy, he received a Migros Culture Percentage scholarship, support from the Pierino Ambrosoli Foundation, and the Thalen Thesis Award. He performed with European theater and dance companies, including Cie Balletto Civile/Michela Lucenti and director Volker Hesse. In 2022, he co-directed Contre vents et marées for Circus Monti with Masha Dimitri, and became co-artistic director of Cie Fluctus alongside Kevin Blaser. With Natalia Vallebona, he led the Poetic Punkers project, the Lobo Festival in France and Italy, and opened the Congelo studio in Brussels. From 2025, he collaborates with Ultima Vez/Wim Vandekeybus on the revival of What the Body Does Not Remember.

Tiendrebéogo Charles Nomwendé is an actor, director, and trainer. He is involved in artistic research as a doctoral student in performing arts. He graduated from Jean-Pierre Guingané Center for Training and Research in the Performing Arts (CFRAV) in Ouagadougou (Burkina Faso) before continuing his training at the Academia Teatro Dimitri in Switzerland during the 2015/16 academic year, where he completed a masters degree in Physical Theater. Over the years, he has performed in several theatrical productions in Burkina Faso, the Czech Republic, France, Italy, Switzerland, and elsewhere. He set up an artistic organization in Ouagadougou, Burkina Faso, called ARCI (Art-complet / Recherche / Créativité / Innovation) and echo-spectacles, an online platform for selling tickets to shows and advertising artistic events. Passionate about directing, he already has several works under his belt, including MEA CULPA, PROCEDURAL, AICHA DE TOMBOUCTOU, MON PETIT MONDE, LE REVEIL DE BOUM-BOUM, and more. He also works as an instructor in several schools and universities in the arts. He organizes and co-organizes workshops both nationally and internationally.

Sophie Baumgartner ist als Bühnen- und Kostümbildnerin für Theater, Musik und Performance tätig. Sie studierte Modedesign in Melbourne, Australien und arbeitete dort vier Jahre lang für das Avantgarde Label MATERIALBYPRODUCT als Assistenz in den Bereichen Design, Produktion, Installation und Performance in Melbourne und Barcelona. Ihre Arbeiten umfassen Bühnenkostüme für verschiedene Produktionen wie „Francis Bacon (Reenactment)“ von Ismael Ivo und Johan Kresnik beim Wiener Impulstanz Festival, sowie das Chamäleon Theater in Berlin unter der Leitung von Odile Hautemulle. Seit 2017 lebt sie in Wien und arbeitet regelmäßig mit dem Kollektiv Kunststoff, für das sie Bühnenbild und Kostüme entwirft sowie mit dem Verein Freitanz, der Schall und Rauch Agency, der Jeunesse Wien und der Oorkaan Academy. Des Weiteren arbeitete Sie mit den Regisseur*innen Caecilia Thunnison, Sandra Schüddekopf und Stefan Schweigert.