Utopische Entwürfe

Utopische Entwürfe

Menschen aus dem WUK-Umfeld machen sich zum WUK-40er Gedanken zum Thema Utopie

"Utopische Entwürfe" erscheint am 21. Oktober bei Redelsteiner Dahimène Edition.

„Wo sind die Blockbuster, die in grünen, straßenbefreiten Städten spielen? Wo sind die Songs und Alben, in denen nicht Superreichtum oder Konsum das Leben dominieren? Wer, wenn nicht Künstler:innen, könnte diesen Schöpfungsakt übernehmen?“ (Katharina Rogenhofer und Florian Schlederer)

„Sagen wir so: Gegenwärtig leben wir zumindest nicht gerade in einem übertrieben optimistischen Zeitalter.“ (Robert Misik)

„Natürlich wird mir sehr leid sein um Holland, wenn es bald versunken ist, wegen dem Klimawandel, aber ein bisschen Positive Thinking täte uns trotzdem nicht schlecht anstehen.“ (Austrofred)

„Die Möglichkeit, sich gestaltend einzumischen, ist immer auch ein Stück Empowerment.“ (Ute Fragner)

Utopische Entwürfe, Redelsteiner Dahimène Edition

Zum 40. Geburtstag feiert das WUK nicht nur vergangene Errungenschaften, sondern blickt auch auf die nächsten Jahrzehnte – fest entschlossen, diese mitzugestalten. Obwohl das reale Gebäude in der Wiener Währinger Straße gerade von einem Baugerüst verhüllt wird, versteht sich das Werkstätten- und Kulturhaus damals wie heute als Möglichkeitsraum, der Künstler_innen und Denker_innen eine starke Plattform gibt. Auch wenn das in diesem speziellen Fall keine Bühne ist, sondern ein Buch. "Utopische Entwürfe. Gelebte Visionen zu Gesellschaft und WUK" ist ein vielgestaltiger, fragmentarisch angelegter Reader, der persönliche Geschichten erzählt, soziale wie poetische Themen oder Zukunftsvorstellungen beschreibt und den Wandel von Gesellschaft und WUK kommentiert.

Der Gründung des Werkstätten- und Kulturhauses vor rund 40 Jahren lag eine Sammlung unterschiedlichster Lebensentwürfe, Zukunftsvorstellungen und utopischer Gedanken zugrunde; eine bessere Welt, ein lebbares Gegenmodell zu den damals vorherrschenden gesellschaftspolitischen Zuständen und Entwicklungen zu erdenken, erproben und zu etablieren.

Nicht nur in Form einer gedachten, fiktiven Insel oder ortlosen Utopie, sondern kollektiv gelebt an einem real verorteten Haus, von dem ausgehend sich weitere Häuser, Ideen, Haltungen und Visionen ausbreiten sollten. Während der letzten Jahrzehnte hat sich diese Institution in ihren Facetten und unterschiedlichen Ausprägungen gewandelt. Zugrunde liegt ihr aber immer noch diese Vielzahl alternativer Weltentwürfe aus der Gründungszeit. Nun fragen sich in "Utopische Entwürfe" mehr als 40 Gastautor_innen: Wie haben sich diese Ideen in den vergangenen Jahren verändert und wie könnte eine WUK-Utopie der Zukunft aussehen?

Die hier versammelten Textbeiträge kreisen mal näher, mal entfernter um das WUK. Es geht den Herausgeber_innen nämlich nicht um Selbstdarstellung, sondern um die Funktion und das Selbstverständnis des WUK als Raum für Visionen. Poetische Beiträge, lockere Essays und ganz konkrete Zukunftsvorstellungen wechseln sich ab und sorgen für ein rundes Ganzes. So bereiten wir uns in einem Essay auf Alien-Tourist_innen von anderen Planeten vor und lassen uns im nächsten von der Science-Fiction zurück auf den Boden der Tatsachen holen, um zu erfahren, wie wir aktiv zu einer besseren Zukunft beitragen können. Im ersten Beitrag skizziert Geschäftsleiter Vincent Abbrederis die Ausrichtung dieses Readers mit, wenn er den Anspruch formuliert, sich gegen die Musealisierung unserer Welt zu stellen – ein weiterer triftiger Grund, zum WUK-Jubiläum nicht nur in der Vergangenheit zu schwelgen, sondern auch in die Zukunft zu blicken und die Gegenwart kritisch zu beleuchten.

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„Ich kann mich an wenige Konzerte konkret erinnern, aber wie es sich anfühlte, mit einem Bier in der Hand in der Halle zu stehen – dieses Gefühl kann ich noch immer jederzeit abrufen.“ (Doris Knecht)

„We dreamed of this Utopia where people can come together and laugh without the possibility of anyone getting hurt. And voilà; now we are living it.“ (Denice Bourbon)

„Wege entstehen im Gehen, und die Gesellschaft wird in den nächsten Jahren darüber entscheiden, ob wir gemeinsam eine Zukunft gestalten, die Chancengleichheit und Verteilungsgerechtigkeit herstellt.“ (Elke Rauth)

„Wer mir hier einen Vergleich von Polizist:innen mit Schweinen andichten möchte: Nur zu, die Gedanken sind frei.“ (Sebastian Janata)

„Statt der europäischen Betonung auf das Individuum steht die afrikanische Philosophie des Ubuntu für die verbindende Kraft der Gemeinschaft. Gemeinsam statt einsam, ich bin, weil wir sind.“ (simon INOU)

„Vielleicht ein dezenter Hinweis, dass wir völlig bedeutungslos sind oder uns zusammenreißen sollten?“ (Didi Bruckmayr)

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