Vielfalt ist die Norm

Vielfalt ist die Norm

Ein Projekt über Vielfalt. Über Körper. Und über Sichtbarkeit.

Die Teilnehmer*innen des media_labs von WUK work.space haben im Pride Monat Plakate gestaltet, in denen sie sich mit Gendernormen und Intergeschlechtlichkeit auseinandergesetzt haben.

Lesezeit ca. 3 Minuten

Im media_lab haben wir uns über mehrere Wochen mit dem Thema Intergeschlechtlichkeit beschäftigt. Wir haben Filme angeschaut. Wir haben gelesen. Wir haben diskutiert. Dabei haben wir gemerkt, wie wenig viele Menschen darüber wissen. Und wie sehr es auch uns an Aufklärung fehlt.

Für uns war klar. Wir wollen etwas gestalten. Etwas zeigen. Etwas sagen.

Weil wir kreativ arbeiten, haben wir uns für Plakate entschieden. Sie sollten informieren. Aber auch berühren. Und vielleicht sogar provozieren.

Der Weg dorthin war nicht immer einfach. Vor allem, wenn es um die verschiedenen Formen von Geschlechtsorganen ging. Für manche war das am Anfang unangenehm. Für andere einfach spannend. Doch je länger wir daran gearbeitet haben, desto natürlicher wurde es. Wir haben Penisse gezeichnet. Vulven. Klitoris. Hoden. Alles, was dazwischenliegt. Und plötzlich war es kein Tabuthema mehr.

Denn was wir sagen wollen, ist einfach. Jeder Mensch verdient Respekt. Egal, wie der Körper aussieht. Egal, welches Geschlecht jemand hat oder nicht hat.

Was heißt intergeschlechtlich?

Intergeschlechtliche Menschen haben körperliche Merkmale, die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. Das kann an den Genitalien liegen. Oder an den Chromosomen. Oder an den Hormonen. Manchmal ist es sichtbar. Manchmal nicht.

Fakt ist: Intergeschlechtliche Menschen gibt es. Schon immer. Sie sind nicht krank. Sie sind nicht falsch. Sie sind einfach Teil der menschlichen Vielfalt. 

In Österreich gibt es erst seit 2019 die Möglichkeit sich als divers einzutragen. In Deutschland ist das bereits seit 2013 möglich und wir finden es sollte auch in anderen Ländern möglich sein, denn niemand sollte gezwungen werden, sich für männlich oder weiblich entscheiden zu müssen.

Was wir sagen wollen

Wir möchten mit unseren Plakaten Mut machen.

Intergeschlechtlich zu sein, ist nichts ungewöhnliches.
Du musst dich nicht in eine Rolle pressen lassen.
Du bist nicht falsch, nur weil dein Körper nicht dem Durchschnitt entspricht.
Du bist richtig, so wie du bist.

Unsere Plakate

  1. Break the Norm
    – Eine klare Ansage gegen starre Vorstellungen von Geschlecht.
     
  2. Intersexu All alles normal
    – Eine einfache Botschaft. Und genau deshalb so stark.
     
  3. Worträtsel Plakat
    – Spielerisch. Und trotzdem tief. Begriffe entdecken und neu denken.
     
  4. Universe Plakat
    – Das Weltall kennt keine Grenzen. Warum sollte es beim Geschlecht anders sein?
     
  5. Comic Plakat
    – Eine kurze Geschichte. Ganz nah an der Realität. Ganz nah am Menschen.
     
  6. Vending Maschine Plakat 
    – Egal wie man ausschaut, man hat den selben Wert.
     
  7. Wortstrudel Plakat
    – Jeder Mensch ist gleich viel Wert.
     
  8. Don´t conform yourself (to the Praderscale)!!!
    – Der Satz ist selbsterklärend

Was bleibt?

Dieses Projekt hat uns verändert. 
Wir haben gelernt, dass Aufklärung wichtig ist.
Wir haben gelernt, dass Kunst etwas bewegen kann.
Wir haben gelernt, dass es keine festen Regeln gibt, wie ein Mensch zu sein hat. 

Wenn jemand vor einem unserer Plakate steht und denkt "Das wusste ich nicht", dann haben wir genau das erreicht, was wir wollten. 

Der Tag unserer Premiere, der Vernissage zum Thema Intersexualität, war am 2. Juni 2025. In den ersten Minuten fand die berührende Rede von Cindy, einer Teilnehmerin, statt. Anschließend gab es noch ein selbstgemachtes Kahoot Quiz für alle Jugendlichen. Sie erfuhren: Männer und Frauen haben nicht zu 100% die Hormone, die ihrem Geschlecht entsprechen. Eine Vagina ist 20cm lang. Gleichgeschlechtliche Paare haben erst seit kurzen die Möglichkeit zu heiraten und Kinder zu adoptieren. Die Pradaskala bestimmt „wie männlich“ und „wie weiblich“ die Geschlechtsorgane der Menschen aussehen.

Mit dabei war auch die WUK Gleichstellungsbeauftragte Eva-Maria Schneidhofer. Ihr haben unsere Plakate so gut gefallen, so dass sie an anderen WUK Standorten gezeigt werden.

Text, Fotos und Plakate: media_lab von WUK work.space

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