Nachdem die Digitalisierung unsere gemeinsame Zukunft ist…

Nachdem die Digitalisierung unsere gemeinsame Zukunft ist…

Die Förderung digitaler Kompetenzen bei WUK work.space

„Mich fasziniert die Komplexität der Technik – und nachdem die Digitalisierung unsere gemeinsame Zukunft ist, ist das eine große Chance hier im work.space darüber zu lernen“, betont Isabella. Was jedoch heißt Digitalisierung gerade für jene Jugendlichen, die eine verstärkte Unterstützung am Übergang Schule-Beruf benötigen?

Digitalisierung bedeutet nicht nur, Zugang zu neuen Technologien zu haben, sondern ist auch unmittelbar mit den Möglichkeiten zur Teilhabe in einer digitalen Gesellschaft verbunden. Digitale Kompetenzen sind mittlerweile eine Schlüsselqualifikation, um überhaupt erfolgreich in das Berufsleben einzusteigen und digitale Armut zu vermeiden.

Die hohe Bedeutung der digitalen Kompetenzen ist auch den Teilnehmer_innen von WUK work.space bewusst. Das zeigt sich in ihren Antworten auf eine entsprechende Nachfrage der Trainer_innen: „Es ist mir sehr wichtig meine digitalen Kompetenzen so weit wie möglich zu erweitern. Weil ich glaube, dass wir Menschen sehr viel mit dem in der Zukunft arbeiten werden, sowie mit Google Docs, Powerpoint, E-mail und so weiter. Auch im Alltag würden wir es brauchen und ich will unbedingt selber damit umgehen können damit ich von niemanden Hilfe bräuchte.

Innerhalb des letzten Jahres hat sich durch die COVID-19-Pandemie gezeigt, dass gerade Jugendliche als Leidtragende speziell von den Auswirkungen der Krise betroffen sind. Besonders dann, wenn sie aufgrund von Benachteiligungen und diversen Problemlagen einen erhöhten Unterstützungsbedarf aufweisen.

Als eine Reaktion darauf wurde vom Europäischen Sozialfonds der REACT-EU-Call ausgeschrieben, der unter anderem für Investitionen in den europäischen „Green Deal“ und die digitale Wende vorgesehen ist. Besonders angespannt ist die Arbeitsmarktsituation für die Zielgruppe in Niederösterreich und Wien, wo das Sozialministeriumservice geeignete Projektträger aufgerufen hatte, ein Konzept zur Umsetzung einzureichen. Deshalb nimmt bei WUK work.space, das den Zuschlag für eine Förderung bis Ende 2022 erhalten hat, die Erweiterung der digitalen Kompetenzen einen besonderen Schwerpunkt ein.

Die Entwicklung einer digitalen Souveränität fördert die Handlungs- und Selbstkompetenzen der Jugendlichen, sowohl bei ihrem Berufseinstieg als auch ihrer persönlichen Entwicklung. „Weil man immer mehr mit dem PC und dem Computer zu tun hat“, wie Teilnehmer Fabienne es richtig ausdrückt. „Wenn man in einem Büro arbeiten will, braucht man Computerkenntnisse – und als Elektroniker (Elektroniker_in) oder Techniker (Techniker_in) zum Beispiel auch – eigentlich für eh alles.

Digitale Medienkompetenz im media_lab und smart_lab

In den Werkstätten von WUK work.space können sich die Jugendlichen in unterschiedlichen Settings und mit verschiedenen pädagogischen Zugängen digitale Kompetenzen aneignen, von der Nutzung über die Gestaltung digitaler Medien bis zur digitalen Medienbildung und -kritik. Speziell das media_lab und das smart_lab legen einen Schwerpunkt auf diese Themenbereiche, was für manche Jugendliche, wie etwa Gabriel, auch der Grund war, sich für eine der beiden Werkstätten zu entscheiden: „Weil mich die Digitalisierung von Sachen, von Dingen – und vom Leben –  generell interessiert.

Bei der digitalen Mediennutzung geht es nicht nur um eine grundsätzliche Vermittlung von Anwendungskenntnissen unterschiedlicher Endgeräte, Apps und Anwendungen, sondern auch um die Benutzung von Programmen in zukünftigen beruflichen Handlungsräumen.

Manchmal gehört für die Teilnehmer_innen auch dazu, sich in Geduld zu üben: „Ich habe mich für das smart_lab entschieden, weil dort nur noch ein Platz frei war und es dort ehrlich gesagt nicht schlecht ist. Ich habe viel am Computer gearbeitet und jeden Tag neue Dinge gelernt. Für mich ist es sehr wichtig, digitale Kompetenz zu erlernen, da sich die Technologie jedes Jahr weiterentwickelt hat und es manchmal schwierig ist, aufzuholen, aber das, was zu tun ist, ist zu lernen und Geduld zu haben, und es ist erforderlich, sie in fast jedem Job einzusetzen. :))

Die digitale Mediengestaltung betrifft vor allem die digitale Produktion und Gestaltung von Medien. So werden beispielsweise Radiosendungen oder auch Musik produziert, Beiträge für Blogs und Webseiten erstellt, Drucksorten gestaltet. Darüber hinaus wird die Kommunikation in Online-Umgebungen geübt. Besonders die kreativen Möglichkeiten begeistern Teilnehmer_innen wie Gubi:  „Ich zeichne gerne und finde Animationen und digitale Musik spannend – hier gibt es die Möglichkeit das auszuprobieren und ich kann meine Kreativität erweitern – wenn ich meine Zeichnungen zum Beispiel mit Animationen zum Leben erwecken kann.“

Um gesellschaftliche Aspekte von Digitalisierung und Medienwandel, aber auch um eine Informations-, Daten- und Medienkompetenz geht es in der Medienbildung. Dazu gehören Themen wie Datenschutz, Internetsicherheit, Online-Mobbing oder auch Falschinformationen im Internet. Ein anderer wichtiger Bereich ist die Medienkritik. Indem digitale Mediensysteme und -prozesse analysiert und diskutiert werden, wird der reflektierte Umgang mit Medien und die Kritikfähigkeit erlernt.

Zusätzlich werden unterschiedliche E-Learing Tools derzeit auch durch das zwangläufig nötige Distance Learning und Blended Learning geübt. Das digitale Lernen und Lehren wird bei WUK work.space jedoch nicht nur als Alternative zu Präsenztrainings oder als inhaltlicher Teilbereich gesehen, sondern auch als Ergänzung und Erweiterung von analogen Räumen. Auf diese Weise können etwa handwerkliche Prozesse in den Werkstätten mit digitalen Methoden erweitert werden.

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