Danke und der Stand der Dinge

Foto: Lisa Rastl

Danke und der Stand der Dinge

47.500 EURO BIS MITTE JÄNNER GESPENDET!

Natürlich haben wir nicht gewusst, wie die Sache ausgeht. Wenn man fragt, muss man auf jede Antwort gefasst sein. Wenn diese positiv ausfällt, umso schöner.

Am 24. Jänner wurde die 50.000 Euro-Marke überschritten! Vielen Dank!

Natürlich haben wir nicht gewusst, wie die Sache ausgeht. Wenn man fragt, muss man auf jede Antwort gefasst sein. Wenn diese positiv ausfällt, umso schöner. Und die Antwort war: Ja, das WUK ist es wert, gerettet zu werden. Ja, das WUK muss unterstützt werden.

Der Brief

In den ersten Dezembertagen haben über 12.000 Menschen einen Brief vom WUK erhalten, der über die dringend notwendige, umfassende Sanierung des 160 Jahre alten Gebäudes informiert hat.

Anlass war das Ergebnis einer Überprüfung der elektrischen Anlagen. Der übermittelte Kostenrahmen von 850.000,- Euro zur Herstellung eines den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden Zustandes hat uns kurz den Boden unter den Füßen weggezogen. Damit hatten wir definitiv nicht gerechnet. Und könnten wir die Kosten nicht stemmen und die elektrischen Anlagen gemäß den neuesten Anforderungen sanieren, würde die Schließung drohen. Wir haben uns entschlossen an die Öffentlichkeit zu gehen und um Unterstützung und Spenden zu bitten.

WUK Hof zu Beginn der 80er Jahre

Eigentlich müsste die Stadt euch einen roten Teppich legen.

Bis Mitte Jänner haben über 650 Menschen auf unseren Spendenaufruf reagiert und 47.500 Euro gespendet! Erfreulich und motivierend waren aber auch die zahlreichen „Wortspenden“.  Auf facebook, in Mails oder den Nachrichten, die man uns beim Online-Spenden hinterlassen konnte, hieß es stellvertretend für viele anderen Posts: „… Eigentlich müsste die Stadt euch einen roten Teppich legen bei all dem, was ihr an Initiativen kreiert habt, anstatt euch das Leben schwer zu machen...“, oder „Ich konnte während meiner Studienzeit einige super Projekte im WUK verwirklichen. (…). Und viele Projekte, aus denen schlussendlich dann doch nichts wurde, konnten zumindest erdacht und ersponnen werden. (…) Ich finde, diese Möglichkeit sollten auch andere haben“, oder „Herzlichen Dank für eure Arbeit!“, oder „Das WUK muss bleiben!“. Ja, genau! Und es ist ermutigend, das zu hören.

Nahezu alle wichtigen Medien, von Der Presse bis zur Bezirkszeitung, von ORF Wien heute bis zur Nachrichtensendung von W24, haben die Themen „dringend notwendige WUK Sanierung“ und „WUK retten“ aufgegriffen und positiv über das WUK berichtet.

Eine unrühmliche Ausnahme aus der bekannten rechtsrechten Ecke gab es natürlich doch. In einer OTS-Aussendung des nicht amtsführenden Stadtrates Maximilian Krauss zur Forderung des WUK an die Stadt, sich an den Sanierungskosten zu beteiligen, wird das WUK zum „linkslinken Verein“, der sich „dreist, schamlos und erpresserisch“ im „Selbstbedienungsladen der Kulturförderung“ bedienen möchte. Gezielt wird hier übersehen, dass eine nachhaltige Sanierung des Hauses in der Währinger Straße auch und vor allem der Substanzerhaltung und Wertsicherung eines denkmalgeschützten Gebäudes im Eigentum der Stadt dient.  

Doch auch auf diesen Zuruf sprang der Boulevard nicht an. Weder hier noch dort, weder in den sozialen noch den herkömmlichen Medien – keine Angriffe, kein Shitstorm. Resümieren wir alles, was mit und um unsere Spendenaktion herum geschah, so ist dies ein schönes Zeichen für eine mehrheitlich wertschätzende Wahrnehmung des WUK und die Anerkennung seiner Bedeutung in der Stadt.

WUK Hof 2018, Foto Wolfgang Thaler

Haus und Stadt

Die Elektrosanierung wird uns wohl das ganze Jahr 2019 beschäftigen. Kleinere und mittlere Mängel bei der Hauselektrik wurden bereits erledigt. Für die Generalsanierung der technischen Anlagen inklusive Brandschutz und Sicherheitsbeleuchtung werden aktuell Gespräche mit Planungsbüros geführt. Neben einem Vergleich der Kosten geht es dabei auch um Vorschläge für nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen. Darauf aufbauend müssen Kostenvoranschläge für die Durchführung der geplanten Arbeiten – Elektriker, Baumeister etc.  – eingeholt werden. Bei der Planung wird es auch darum gehen, den Betrieb im Veranstaltungsbereich und den Gruppenräumen durch die Arbeiten so wenig wie möglich zu stören.

Der Aufwand, das 160 Jahre alte Gebäude entsprechend moderner Normen und Vorschriften umzurüsten, hat uns mit großer Deutlichkeit gezeigt, dass eine umfassende Sanierung des Gebäudes dringend ansteht und der Hut brennt. Dies ist auch bei der Stadtregierung angekommen. In einem Kurier-Interview, auf die vielen kulturellen Baustellen angesprochen, meinte die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, dass sie um die dringende Sanierungsnotwendigkeit an vielen Stellen weiß, dass sie sich aber zurzeit um das WUK kümmert.

Auf Einladung des WUK wird Veronica Kaup-Hasler im Februar das Haus besuchen. Bei einer Besichtigung vor Ort lässt sich die spezielle Vielfalt und intensive Nutzung des Hauses am besten erleben. Und natürlich wird es auch darum gehen, wie das WUK ressourcenschonend und abgestimmt auf die Nutzer_innbedürfnisse saniert werden kann. Wir freuen uns auf diesen Besuch und bleiben dran! Wir erachten es als überaus positiven Effekt unserer Spendenaktion, dass sich neben den vielen Spender_innen auch die Verantwortlichen der beiden Wiener Regierungsparteien zum WUK bekennen und uns Anfang des Jahres zugesagt haben, uns bei der Elektrosanierung zu unterstützen.

Das ist ein großartiger Erfolg, für den wir uns noch einmal bei euch allen bedanken!

(SR)

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