Widerstand und ZusammenhaltDie Welt wackelt, es knirscht in den Fundamenten. Polarisierung, Isolation, Klimakrise - das alles drängt sich auf, droht uns zu überwältigen. Kaum Raum zur Verarbeitung. Kunst kann dafür ein Werkzeug sein: für Wut, für brennende Fragen, für Meinungsverschiedenheit und dennoch für Zusammenhalt. Im Februar und März geht es bei uns um genau das – von Punk bis Performance, von politischen Kämpfen bis zu gemeinschaftlichen Utopien. RAGE – Wenn Wut nicht mehr zu schlucken ist Daphna Horenczyk bringt mit RAGE eine Solo-Punk-Performance auf die Bühne, die aus Enttäuschungen und Frust geboren wurde. RAGE ist eine Auseinandersetzung mit Isolation, digitalen Echokammern und der Frage, wie Wut produktiv werden kann. Im Gespräch verrät uns Horenczyk, wie sie Provokation nutzt, um eine ehrliche Diskussion zu entfachen und betont, dass wahre Verbindung nur durch Verletzlichkeit und Offenheit möglich ist. Ein Abend, der explodiert – aber nicht ins Leere. BLIND DATE EUROPA – Sind wir noch zusammen? Das Theater im Bahnhof nimmt Europa auseinander – mit Humor, Schärfe und einer Prise Ratlosigkeit. BLIND DATE EUROPA ist eine theatrale Bestandsaufnahme: Was ist von der Idee des vereinten Europas noch übrig? Und worauf lohnt es sich, weiter aufzubauen? Drei Stücke an drei Abenden - OST, MITTE und WEST - lassen politische Realitäten auf persönliche Geschichten treffen. Ein augenzwinkernder, aber unmissverständlicher Appell gegen Abschottung und Resignation, der das gesamte Ensemble des Theater im Bahnhof auf die Bühne bringt. KILL MY PHANTOMS! – Wenn Weitermachen keine Option mehr ist Die ökologische Krise ist kein abstraktes Schreckgespenst mehr – sie ist da. Und trotzdem gehen wir weiter, als wäre nichts. KILL MY PHANTOMS! von TEMPORA/Veronika Glatzner inszeniert eine Welt, in der das Einfach Weitermachen nicht mehr funktioniert. Was passiert, wenn Verdrängung scheitert? In einem fiktiven Therapiezentrum lernen die Patient*innen, sich mit der Realität auseinanderzusetzen – ob sie wollen oder nicht. Eine Einladung, nicht nur die Komfortzone zu verlassen, sondern auch das WUK! Die Site-specific Performance findet auf dem Otto Wagner Areal im Pavillon 24 statt. Every Body in a Space – Zusammensein als Experiment Was passiert, wenn sich Körper in einem Raum begegnen? Wenn jede Bewegung eine Reaktion auslöst? Every Body in a Space von Karin Pauer und Aldo Giannotti ist eine Einladung, Gemeinschaft nicht als Konzept, sondern als gelebte Praxis zu erleben. In Zeiten, in denen digitale Blasen oft mehr zählen als physische Begegnungen, wird hier ausprobiert, was Zusammen-Sein eigentlich bedeutet. Theater als Raum für Auseinandersetzung Während draußen die Gräben tiefer werden, wollen wir im Gespräch bleiben. Theater kann Fragen stellen, Konfrontation zulassen – und vielleicht auch Räume öffnen, in denen Neues möglich wird. Herzliche Grüße, Andreas, Anežka und Rebekka |